Die Entwicklung der nachhaltigen Anlagelandschaft
Mit Blick auf das aktuelle Jahr 2024 möchte ich einen Moment innehalten und darüber nachdenken, wie sich die Landschaft nachhaltiger Investitionen im vergangenen Jahr entwickelt hat. Außerdem möchte ich auf die Möglichkeiten eingehen, die sich Anlegerinnen und Anlegern bieten können, die neben finanziellen Renditen auch nachhaltige Ziele verfolgen.
Im Jahr 2023 wurde die Einführung nachhaltiger Lösungen, insbesondere sauberer Energietechnologien, die für die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft erforderlich sind, durch steigende Zinsen und Probleme in der Lieferkette erschwert. Dennoch gab es auch positive Entwicklungen, darunter eine deutliche Verbesserung der globalen Marktstandards. Diese basieren auf langjährigen branchenübergreifenden Bemühungen um weltweite Konsistenz und mehr Transparenz bei der Messung, Offenlegung und Berichterstattung von nachhaltigkeitsrelevanten Informationen. Gleichzeitig wurden die Möglichkeiten für Klimainvestitionen weiter von politischen Entscheidungen auf globaler Ebene sowie strengeren Regulierungen beeinflusst.
Die Landschaft der nachhaltigen Anlagen wird immer komplexer, aber wir sind überzeugt, dass nachhaltige Anlagen eine treibende Kraft für Veränderungen in der Wirtschaft bleiben werden. Zudem sehen wir eine wachsende Vielfalt an Möglichkeiten für Anlegerinnen und Anleger mit Nachhaltigkeitszielen. Im Folgenden skizziere ich fünf Themen, die nach Ansicht von J.P. Morgan Asset Management die Chancen für nachhaltige Investments im Jahr 2024 bestimmen werden. Darüber hinaus erhalten Sie Einblicke unserer Portfoliomanager in die Aussichten für nachhaltige Investments in allen Anlageklassen.
Fünf Themen
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1. Globales politisches und regulatorisches Umfeld schafft mehr Möglichkeiten
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2. Marktstandards werden sich weiterentwickeln und angleichen
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3. Kundenpriorität bei Dekarbonisierungszielen wird sich von Zusagen auf konkrete Umsetzung verlagern
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4. Klima- und Naturrisiken müssen genauer bepreist werden
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5. Die Definition von nachhaltigem Investieren hat sich erweitert und wird sich weiterentwickeln
Das vergangene Jahr war geprägt von industriepolitischen Maßnahmen der Regierungen, um den grünen Übergang zu beschleunigen und die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Beispiele hierfür sind der Inflation Reduction Act in den USA und der Green Deal Industrial Plan der Europäischen Union. Damit die großen Vereinbarungen, die Ende des Jahres auf der COP28 angekündigt wurden, umgesetzt werden können – insbesondere das Ziel, die weltweite Kapazität für erneuerbare Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Verbesserungen der Energieeffizienz zu verdoppeln – ist es von entscheidender Bedeutung, dass die staatliche Politik weiterhin Unternehmen unterstützt, die effiziente und saubere Energiesysteme ermöglichen.
Eine flankierende Politik ist jedoch nicht die einzige Voraussetzung, um die Energiewende zu fördern. Auch das regulatorische Umfeld muss sich weiterentwickeln und die Ziele der Energiewende stärker unterstützen. Es gibt erste Anzeichen dafür, dass das Problem der regulatorischen Fragmentierung in den verschiedenen Ländern angegangen wird, z. B. mit der Einführung und ersten Annahme von Standards zur Nachhaltigkeits- und Klimaberichterstattung des International Sustainability Standards Board (ISSB). Inzwischen haben Regelungen zur Kennzeichnung von Anlageprodukten, wie die Sustainable Disclosure Requirements (UK SDR) der britischen Financial Conduct Authority (FCA), begonnen, die Offenlegungsvorschriften der ersten Generation zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen, wie die EU-Offenlegungserklärung (Sustainable Finance Disclosure Regulation, „SFDR“) der Europäischen Union, zu überholen. Es ist wichtig, dass die UK SDR den „Übergang“ selbst als realisierbares nachhaltiges Investitionsziel anerkennen, um Unternehmen, die noch nicht „grün“ sind, sich aber auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit befinden, besser zu positionieren. Diese Anerkennung wird dazu beitragen, die verschiedenen Ansätze zu verdeutlichen, mit denen Investoren einen sinnvollen Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen leisten können. Im Jahr 2024 werden wir uns darauf konzentrieren, Kunden, die dies wünschen, Möglichkeiten zu bieten, ihr Kapital in diese verschiedenen Kategorien nachhaltiger Anlagen zu lenken, einschließlich der Übergangsziele.
Gut konzipierte Standards für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Investitionen. Ohne eine aussagekräftige Berichterstattung fehlen den Investoren die Informationen, die sie zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens benötigen. Wir gehen davon aus, dass die ISSB-Standards für die Offenlegung von Nachhaltigkeits- und Klimadaten im Jahr 2024 eine breitere Akzeptanz finden werden, da die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) vollständig in die ISSB-Standards integriert wurden. Die Debatte über die Offenlegung von Scope-3-Kohlenstoffemissionen wird weitergehen, da die EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (European Union’s Corporate Sustainability Reporting Directive, „CSRD“) vorschreibt, dass Unternehmen, die in den Anwendungsbereich der Richtlinie fallen, ihre Emissionen entlang der Wertschöpfungskette berücksichtigen und im Zeitverlauf offenlegen müssen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Regulierungsbehörden in anderen Ländern, einschließlich der USA, mit diesem Thema umgehen werden. Die Nachhaltigkeitsinformationen, die den Anlegerinnen und Anlegern durch diese Offenlegung zur Verfügung gestellt werden, dürften sich im Laufe der Zeit weiter verbessern und den Anlegerinnen und Anlegern, die dies wünschen, dabei helfen, Kapital in Richtung ihrer Nachhaltigkeitsziele zu lenken.
Ein weiterer Bereich, in dem die Standardisierung zunimmt, sind die Kohlenstoffmärkte, die ein wichtiges Instrument für Investoren sein können, die eine weitere Dekarbonisierung der Wirtschaft fördern wollen. Eine Reihe von Standardisierungsorganisationen, darunter die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO), haben sowohl nachfrage- als auch angebotsseitige Standards vorgeschlagen. Wenn diese Standards weitgehend befolgt werden, dürften sie dazu beitragen, die Glaubwürdigkeit nach den Turbulenzen im Jahr 2023 zu verbessern, als diverse Enthüllungen das Vertrauen in den freiwilligen Kohlenstoffmarkt untergruben. Auch die Anbieter von Emissionszertifikaten arbeiten daran, die Integrität ihrer Projekte zu gewährleisten. Sechs der größten Emissionshandelsregister haben auf der COP28 eine Verpflichtung zur Verbesserung der Transparenz unterzeichnet. Vor diesem Hintergrund werden wir die Chancen, die sich aus der Entwicklung der globalen Kohlenstoffmärkte ergeben, sowie die Entwicklung der breiteren nachhaltigen Regulierungslandschaft weiterhin genau beobachten.
Nachdem sich viele klimabewusste Anlegerinnen und Anleger eigene Ziele für klimaneutrale Investitionen gesetzt haben, liegt der Fokus nun auf der Umsetzung. Es zeigt sich jedoch, dass die praktische Anwendung oft komplex ist und einen differenzierten und maßgeschneiderten Ansatz erfordert. Investoren, die klimaneutral investieren wollen, sollten bei der Umsetzung ihrer eigenen Selbstverpflichtungen drei wesentliche Aspekte berücksichtigen.
Erstens sollten Investoren mit Zielen für klimaneutrale Investitionen darüber nachdenken, wie sie Unternehmen bei der Entwicklung ihrer eigenen Pläne zum Umgang mit Klimarisiken unterstützen können. Während das Halten von Werten eines Unternehmens mit höheren Emissionen das Emissionsprofil eines Portfolios beeinflussen kann, erkennen Investoren auch die Bedeutung, diese Werte als wichtigen Teil des Übergangsprozesses zum Klimaschutz zu halten. Die Interaktion eines Investors mit Unternehmen, die sich in einer Übergangsphase befinden, kann sich zum Beispiel darauf konzentrieren, das Unternehmen zu ermutigen, wissenschaftlich fundierte Übergangspfade zu entwickeln und zu verfolgen, die von Organisationen wie der Science-Based Targets Initiative (SBTi) extern validiert werden können.
Zweitens ist es für Investoren wichtig, die Fortschritte bei der Dekarbonisierung der Unternehmen, in die sie investieren, genau zu beobachten. So können sie ihre Portfolios vor finanziell signifikanten potenziellen Übergangsrisiken schützen, die sich unter anderem aus regulatorischen Änderungen und veränderten Verbraucherpräferenzen ergeben können. Drittens sollten Investoren bedenken, dass sich die Dekarbonisierung angesichts der mit dem Übergang verbundenen Risiken und Chancen positiv auf die Rendite auswirken kann. Da mittlerweile mehr als 90 % des globalen BIP durch nationale Netto-Null-Ziele abgedeckt sind1, wird der weltweite Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft durch eine erhebliche, politisch unterstützte Umschichtung von Kapital in innovative Klimatechnologien und -lösungen vorangetrieben. Neben den klimatischen und wirtschaftlichen Vorteilen können Investoren, die sich an dieser Energiewende beteiligen, also auch Gewinne erzielen. Im Jahr 2024 werden wir uns darauf konzentrieren, unseren Kunden auf Wunsch zukunftsorientierte Portfolios anzubieten. Diese werden sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen berücksichtigen, die mit der Umsetzung der Netto-Null-Emissionsverpflichtungen einhergehen.
Der Klimawandel birgt physische Risiken, die sich in finanzielle Risiken umwandeln können. Die genaue Bewertung dieser Risiken für die Wirtschaft und die Anlagevermögen der Investoren bleibt jedoch eine kontinuierliche Herausforderung. Laut einem Bericht von Carbon Tracker aus dem Jahr 2023 mit dem Titel „Loading the DICE against Pension Funds“ unterschätzen die bestehenden Methoden zur Integration von Klimarisiken in ökonomische Modelle die potenziellen zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels auf das BIP und damit auch die Folgen für die Anlegerportfolios.2 Investoren sollten daher in Betracht ziehen, wie sie einen Top-Down-Ansatz entwickeln können, der ein klareres und präziseres Verständnis des Klimarisikos auf der Ebene der strategischen Asset-Allokation ermöglicht.
Ein weiterer Risikofaktor könnte Alegerinnen und Anleger vor noch größere Herausforderungen stellen: die Natur. Während es schon eine Herausforderung ist, die physischen Klimarisiken für Anlageportfolios nachzuvollziehen, sind die naturbezogenen Risiken noch komplexer, fragmentierter und schwieriger zu messen. Das Ergebnis ist ein Mangel an genauen und umfassenden Daten über Biodiversitätsrisiken in bestimmten Bereichen. Das Jahr 2024 könnte jedoch als das Jahr angesehen werden, in dem die Arbeiten zur Quantifizierung der finanziellen Bedeutung von Naturrisiken ernsthaft beginnen. Die Veröffentlichung der Empfehlungen der Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) im Jahr 2023 und eine wachsende Zahl naturbezogener Daten und Indikatoren könnten zu einer Verbesserung der Daten- und Informationslage in diesem Bereich führen. Diese Entwicklungen würden Investoren helfen, den wirtschaftlichen Beitrag der Natur und die langfristigen Risiken für Anlageportfolios durch Naturzerstörung besser zu verstehen. Im Jahr 2024 werden wir uns darauf konzentrieren, wie Investoren damit beginnen können, naturbezogene Risiken in ihre Portfolios zu integrieren, wenn dies für ihre Ziele angemessen ist.
Anfang 2023 habe ich erläutert, wie wichtig es ist, ein klares Verständnis davon zu haben, worum es bei nachhaltigen Investitionen eigentlich geht. Dies ist umso bedeutsamer, als das Spektrum nachhaltiger Anlageansätze weiter gewachsen ist und verschiedene Anlageziele umfasst. Diese reichen von der reinen Maximierung der finanziellen Rendite über die Abwägung finanzieller Ziele mit verbesserten ökologischen oder sozialen Ergebnissen bis hin zur aktiven Priorisierung nachhaltiger Resultate. Mit der Weiterentwicklung auf diesem Gebiet können nachhaltige Anlagen differenzierter und zukunftsorientierter gestaltet werden. Selbst Alegerinnen und Anleger, die nachhaltige Ziele verfolgen, könnten sich dafür entscheiden, in Unternehmen mit hohen Emissionen zu investieren und aktiv an den Chancen teilzuhaben, die sich aus der Transformation dieser Unternehmen ergeben, anstatt sich von ihnen zurückzuziehen und sie auszuschließen.
Im Gegensatz dazu können Alegerinnen und Anleger, deren einziges Ziel die Erwirtschaftung höherer risikobereinigter Renditen ist, auf die Integration von ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) zurückgreifen, um zu verstehen, wie die langfristigen Finanzerträge durch finanziell relevante ESG-Faktoren beeinflusst werden können. Selbst wenn Alegerinnen und Anleger kein nachhaltiges Ziel verfolgen, ist es sinnvoll, finanziell relevante, langfristige nachhaltigkeitsbezogene Veränderungen zu berücksichtigen, die sich auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und seine Fähigkeit, langfristige Renditen zu erzielen, auswirken können. Zu diesen Faktoren können Veränderungen der Verbraucherpräferenzen und des Verbraucherverhaltens, staatliche Maßnahmen und Vorschriften zur Förderung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft sowie technologische Innovationen gehören. Bei diesem Anlagestil geht es nicht um Ausschlüsse oder die Erzielung eines sekundären Ergebnisses neben der finanziellen Rendite. Vielmehr steht ein solides Risikomanagement im Vordergrund. Die Unterscheidung zwischen ESG-Integration und Investitionen mit Blick auf ein nachhaltiges Ergebnis ist etwas, wovon wir hoffen, dass es im Jahr 2024 mehr Anerkennung findet.
Einschätzungen zu den Anlageklassen
Nachhaltiges Investieren findet nicht im luftleeren Raum statt. Regionale Konjunkturaussichten, Branchen- und Unternehmensfundamentaldaten sowie strukturelle Themen und Produktinnovationen sind Faktoren, die unsere Portfoliomanager bei ihren Entscheidungen für nachhaltige Portfolios zusätzlich berücksichtigen müssen. Im Folgenden stellen wir die Ansichten unserer nachhaltigen Portfoliomanager zu den Aussichten für ein breites Spektrum nachhaltiger Anlagen dar. Sie veranschaulichen die Vielfalt der Ansätze, mit denen unsere aktiven Manager unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsüberlegungen durch das wirtschaftliche Umfeld navigieren. Bei unseren nachhaltigen Aktien- und Anleihenstrategien verbinden wir unseren langjährig etablierten fundamentalen Anlageprozess mit einem maßgeschneiderten Nachhaltigkeitsansatz, der den Umfang und die Ziele nachhaltiger Strategien einbezieht. Diese Kombination aus aktivem Fundamentalresearch und relevanten Nachhaltigkeitsüberlegungen kommt auch bei alternativen Anlagen zur Anwendung, wobei der Ansatz je nach Anlagestil oder den Merkmalen der jeweiligen Anlageart variiert.
Schwellenländer: Amit Mehta, Portfoliomanager
Obwohl die Aktienmärkte der Schwellenländer zuletzt von Volatilität geprägt waren, gibt es Gründe für Optimismus: Die Inflation geht weltweit zurück, was den Zentralbanken der Schwellenländer Raum für aggressive Zinssenkungen gibt. Gleichzeitig hat der US-Dollar deutlich an Wert verloren, und die chinesische Wirtschaft wächst zwar langsamer als von den meisten erwartet, aber immer noch stetig. Die Bewertungen sind gesunken und für 2024/2025 wird ein zweistelliges Gewinnwachstum erwartet.
Im Gegensatz zu China sind die Aussichten in anderen Regionen vielversprechender. In Lateinamerika sowie in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) beispielsweise dürften sinkende Zinsen zu einer Belebung der Wirtschaftstätigkeit führen, was die Konsumentenstimmung verbessern und Finanz- und Konsumwerte begünstigen dürfte. Wir sind davon überzeugt, dass eine ganzheitliche Bewertung der Nachhaltigkeit eines Unternehmens auch die Nachhaltigkeit seines Geschäftsmodells berücksichtigen muss. In diesem Zusammenhang eignen sich Cashflow-generierende, ertragsstarke und wenig kapitalintensive inländische Unternehmen gut für nachhaltige Portfolios, da ihre ökologischen und sozialen Merkmale mit den erklärten Zielen des Portfolios übereinstimmen.
Auch die COP28 brachte Ende 2023 interessante Punkte für nachhaltig orientierte Investoren hervor. Sie wurde als „inklusivste COP aller Zeiten“ bezeichnet und bot die Gelegenheit, Schwellenländer stärker in den Klimadialog einzubinden. Große Schwellenländer wie China, Indien, Südafrika und Brasilien waren bei den Verhandlungen besonders präsent, und das Thema Klimafinanzierung für eine gerechte und saubere Energiewende in den Schwellenmärkten gewann an Aufmerksamkeit. Mit zunehmender politischer und finanzieller Unterstützung – sowohl national als auch international – für Investitionen in die Energiewende in diesen Ländern dürften sich die Möglichkeiten konsolidieren und erweitern. Wir glauben, dass das Thema Klimaschutz in Indien weiter nach oben auf der Agenda gerückt ist, während es in China aufgrund aktueller innenpolitischer Bedenken weiter nach unten gerutscht ist.
Indien hat in den letzten zehn Jahren zu wenig in die Kapitalbildung investiert, aber sowohl die Regierung als auch der Privatsektor haben erkannt, dass Investitionen unerlässlich sind, um das Ziel eines BIP-Wachstums von 6 % in den nächsten zehn Jahren zu erreichen. Wir gehen davon aus, dass die nächste Phase der staatlichen Infrastrukturausgaben stärker auf erneuerbare Energien, insbesondere Wind- und Solarenergie, ausgerichtet sein wird. Auch im Nahen Osten werden ehrgeizige Investitionspläne in erneuerbare Energien vorangetrieben, da der Wunsch besteht, sich von der starken Abhängigkeit vom Öl zu lösen.
In China erwarten wir eine zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen, strengere Emissionsnormen und -kontrollen sowie ein kontinuierliches Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien. China ist weltweit führend in der Produktion von Rohstoffen oder Komponenten, die für die Erzeugung erneuerbarer Energien benötigt werden, wie Polysilizium, Solarglas und Wasser. Die Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen ist bereits hoch und übertrifft das von der Regierung für 2025 gesetzte Ziel von 20 %. Wir erwarten daher, dass Elektrofahrzeuge in China ein wichtiges Thema bleiben werden, da das Land weiterwächst und die Unternehmen ambitionierte Exportziele verfolgen.
Unabhängig vom makroökonomischen Umfeld liegt der Schwerpunkt unserer nachhaltigen Anlagestrategien im Wesentlichen darauf, erstklassige Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten zu identifizieren, die einen positiven Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen leisten – und zwar zu einem angemessenen Preis. Viele solcher Gelegenheiten finden wir weiterhin in den Schwellenländern.
Europa: Joanna Crompton, Portfoliomanagerin
Wir glauben, dass im Jahr 2024 das Interesse an globalen Nachhaltigkeitsherausforderungen, insbesondere in Bezug auf das Klima, wieder zunehmen wird. Da die nationalen Klimaverpflichtungen näher rücken, muss die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen beschleunigt werden, um diese Ziele zu erreichen. Viele europäische Unternehmen sind bei diesem Wandel bereits Vorreiter: Im Januar 2024 waren fast 70 % aller Unternehmen, die ein wissenschaftlich fundiertes Ziel festgelegt oder sich dazu verpflichtet hatten, in den G20-Ländern ansässig und mehr als die Hälfte davon in Europa.
Während die Investitionen in erneuerbare Energien stark zugenommen haben, sind die weltweiten Ausgaben für Stromnetze relativ konstant geblieben. Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass sich die Investitionen in den Netzausbau bis 2030 auf über 600 Mrd. US-Dollar pro Jahr fast verdoppeln müssen, damit die Länder ihre nationalen Vorgaben einhalten können. In der gesamten Wertschöpfungskette, von der Hochspannung über die Übertragung bis hin zu intelligenten Zählern, sind europäische Unternehmen weltweit führend.
Die World Obesity Federation prognostiziert, dass bis 2035 wahrscheinlich vier Milliarden Menschen – die Hälfte aller Menschen über fünf Jahren – übergewichtig oder fettleibig sein werden. Dieses Problem stellt zweifellos eine große gesellschaftliche Herausforderung dar, in deren Bewältigung europäische Unternehmen investieren. Aber auch der Einsatz von Medikamenten gegen Fettleibigkeit stellt die beteiligten Unternehmen vor soziale Herausforderungen. Aus diesem Grund arbeiten wir kontinuierlich eng mit unserem Investment Stewardship Team zusammen, um die Komplexität dieses Themas zu verstehen.
Datentransparenz ist der Schlüssel, um das Engagement und die Fortschritte von Unternehmen in Bezug auf ökologische und soziale Fragen im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategien zu beurteilen. Im Jahr 2024 wollen wir uns weiterhin für Fortschritte bei der Verfügbarkeit von ESG-Daten einsetzen. Wir gehen davon aus, dass das Science-Based Targets Network seinen Leitfaden zu Biodiversitätszielen fertigstellen wird, um Unternehmen, die sich frühzeitig engagieren, bei der Strukturierung ihrer Verpflichtungen zu unterstützen und Investoren die Möglichkeit zu geben, ihre Ambitionen und Fortschritte zu bewerten. Diese Entwicklung ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es bleibt noch ein langer Weg.
Vor diesem Hintergrund spricht vieles dafür, sich auf Europa zu konzentrieren. Die Bewertungen sind attraktiv, die Gewinnwachstumsprognosen für das laufende Jahr sind positiv und europäische Firmen nehmen bei bestimmten Nachhaltigkeitsthemen eine führende Rolle ein.
USA: Danielle Hines, Portfoliomanagerin
Trotz des weit verbreiteten Pessimismus zu Beginn des Jahres 2023 verzeichnete der S&P 500 ein sehr starkes Jahr, da die weithin erwartete Rezession in den USA ausblieb und sich die Unternehmensgewinne als wesentlich widerstandsfähiger erwiesen als von den Anlegerinnen und Anlegern befürchtet. Für 2024 rechnen unsere Analysten mit einem Gewinnwachstum von rund 12 % für den S&P 500, wobei die Zuwächse trotz der anhaltenden Dominanz der „glorreichen Sieben“ breiter über das gesamte Universum gestreut sein dürften als 2023. Trotz der engen Marktperformance und der geopolitischen Ereignisse im vergangenen Jahr, die für Manager nachhaltiger Anlagen besonders schwierig zu navigieren waren, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, sich auf fundamental solide Unternehmen zu konzentrieren, die wir auf der Grundlage unserer internen Rahmenbedingungen als nachhaltig einstufen.
Dieser zukunftsorientierte Ansatz zielt darauf ab, Unternehmen zu identifizieren, die im Bereich Nachhaltigkeit entweder bereits führend sind oder sich auf dem besten Weg dorthin befinden, und gleichzeitig attraktive risikobereinigte Renditen zu erzielen. Dabei konzentrieren wir uns auf langfristige, branchenübergreifende Nachhaltigkeitstrends wie Dekarbonisierung, innovative Medizin, Multitalent-Unternehmen, „saubere“ Gebäude“ und Präzisionslandwirtschaft.
Ein Thema, das 2024 unseres Erachtens deutliche Auswirkungen auf das Geschäft einiger Unternehmen haben wird, ist der Inflation Reduction Act (IRA). Der IRA ist eine wichtige finanzpolitische Maßnahme, die die Investitionsausgaben im Bereich der Energiewende in den nächsten zehn Jahren beschleunigen und vielen attraktiven Unternehmen in unserem Universum erheblichen Rückenwind verleihen wird. Diese Politik kommt den Anbietern von sauberer Energie direkt zugute und bietet außerdem Anreize für Elektrofahrzeuge, ein langfristiger Trend, der bereits vor dem IRA in vollem Gange war. Obwohl die Hersteller von Elektrofahrzeugen bereits die naheliegende Anlagemöglichkeit darstellen, haben unsere Analysten auch nach Chancen im gesamten Transport- und Energieökosystem gesucht, von der Batterietechnologie, die für den Antrieb der Fahrzeuge erforderlich ist, über die erneuerbare Energieerzeugung, die notwendig ist, um die steigende Nachfrage zu decken, bis hin zur Netzinfrastruktur, die benötigt wird, um die steigende Last zu bewältigen, und den Ladestationen, die im nächsten Jahrzehnt gebaut werden müssen.
Japan: Michiko Sakai, Portfoliomanagerin
Japan bietet nach wie vor attraktive Möglichkeiten für Investoren, die auf Nachhaltigkeit setzen. Während die Aufmerksamkeit der Aktionäre für soziale und ökologische Themen im Vergleich zu vielen anderen Regionen nur langsam zunimmt, deutet der jüngste Anstieg der Anzahl weiblicher Verwaltungsratsmitglieder darauf hin, dass japanische Unternehmen allmählich auf diese Debatte reagieren.
Wir stellen ferner eine stetige Zunahme von Aktionärsanträgen zu Klimarisiken fest, nicht nur von Umweltorganisationen, sondern auch von Investoren. Beispielsweise verlangen Investoren von japanischen Unternehmen immer häufiger Informationen darüber, wie diese mit Klimarisiken umgehen. Mitunter fordern sie die Unternehmen auch auf, sich gegebenenfalls Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu setzen und über ihre Fortschritte zu berichten.
Während diese Beispiele für positive Entwicklungen in den Bereichen Umwelt und Soziales stehen, ist die Reform der Corporate Governance die interessanteste Entwicklung, was die Aussichten für japanische Aktien anbelangt. Der Schritt japanischer Unternehmen, höhere Corporate-Governance-Standards einzuführen und ihre Dividenden und Aktienrückkäufe zu erhöhen, beruht auf mehreren Faktoren, darunter die Einführung eines Stewardship-Kodex im Jahr 2014 und die jüngste Maßnahme der Tokioter Börse, die Unternehmen auffordert, Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung ihrer Corporate Governance zu prüfen. Wir glauben, dass die Verbesserung der Corporate Governance dazu beitragen könnte, den strukturellen Abschlag Japans gegenüber anderen Märkten mit der Zeit zu verringern.
Die positiven Auswirkungen sind bereits sichtbar. Sowohl die Dividendenausschüttungen als auch die Aktienrückkäufe sind in den letzten Jahren von einem niedrigen Niveau aus deutlich angestiegen. Es wird erwartet, dass die Dividendenausschüttungsquoten mit der Beschleunigung der Corporate-Governance-Reformen weiter steigen werden, während zusätzliche Aktienrückkäufe durch die Trennung von Unternehmensbeteiligungen finanziert werden könnten. Dies wiederum könnte japanischen Unternehmen helfen, ihre Eigenkapitalrendite zu steigern.
Aus Investorensicht scheint der Trend zur Verbesserung der Corporate Governance noch lange nicht abgeschlossen zu sein, da japanische Unternehmen nach wie vor über enorme Nettoliquiditätspositionen, ungenutzte Immobilien und überflüssige Beteiligungen verfügen. So weisen rund 40 % der Unternehmen im MSCI Japan Index eine positive Nettoliquidität in ihren Bilanzen aus – ein deutlich höherer Anteil als in den USA oder Europa. Diese Verbesserungen der Aktionärsrenditen und die folgenden Verbesserungen der Eigenkapitalrenditen könnten daher noch viele Jahre anhalten.
Nachhaltige Anleihen: Stephanie Dontas, Portfoliomanagerin
Die Kombination aus moderatem Wachstum, nachlassender Inflation und der Neigung der Zentralbanken, die Geldpolitik bald zu lockern, schafft ein im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich verändertes makroökonomisches Umfeld, das den Anleihenmärkten aus unserer Sicht starken Rückenwind verleiht.
Vor diesem Hintergrund sehen wir eine weiterhin steigende Nachfrage nach nachhaltigen Anleihen, wobei sich die Vermögenswerte im EMEA-Raum Ende 2023 auf 0,5 Bio. US-Dollar beliefen.3 Nachhaltige Versionen von Kernanleihen – Global Aggregate Bonds und auf Euro lautende Unternehmensanleihen – haben in jüngster Zeit das Interesse an nachhaltigen Anleihen angekurbelt, während grüne Anleihenfonds weiterhin Gelder anziehen. ETFs machen 75 Mrd. US-Dollar des Gesamtvolumens aus, angeführt von passiven Vehikeln – insbesondere solchen mit klimabezogenem Schwerpunkt. Zuletzt hat die Branche neue Produkte entwickelt, die Green-Bond-Strategien um soziale und nachhaltige Elemente erweitern, sowie Net-Zero-Lösungen.
Investitionen in die Energiewende gewinnen zunehmend an Bedeutung, zum Beispiel durch das Management von Anlagen gegen Benchmarks, die sich am Pariser Abkommen orientieren, oder durch Investitionen in Emittenten, die auf Basis der Science-Based Targets Initiative (SBTi) positiv bewertet werden. Auch bei den Ausschlusskriterien entwickeln die Investoren differenziertere, vorausschauende Ansätze. Anstelle eines pauschalen Negativ-Screenings konzentrieren sich einige Strategien darauf, in Emittenten zu investieren, die aktiv zu nachhaltigeren Praktiken übergehen, um entsprechend auf sie einzuwirken und sie dabei zu unterstützen. Dieser Ansatz kann durch Rahmenwerke umgesetzt werden, deren Schwerpunkt auf Emittenten liegt, die sich verbessern, oder durch grüne, soziale und nachhaltige Anleihen.
Der Markt für grüne, soziale und nachhaltige Anleihen wird voraussichtlich weiter wachsen. Das Emissionsvolumen von Green Bonds (Anleihen zur Finanzierung umweltfreundlicher Projekte) belief sich 2017 auf 163 Mrd. US-Dollar. Im vergangenen Jahr wurden am Markt mehr als 500 Mrd. US-Dollar emittiert, womit sich der Gesamtbetrag der ausstehenden Green Bonds auf 2,4 Bio. US-Dollar belief. Auch Social Bonds (mit deren Erlösen sozial nützliche Projekte finanziert werden) und Sustainability Bonds (mit deren Erlösen eine Mischung aus grünen und sozialen Projekten finanziert wird) haben in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen. Das Gesamtvolumen all dieser Papiere beträgt mittlerweile rund 3,9 Bio. US-Dollar. Damit ist dieser Markt groß genug, um eine Kernallokation in einem Portfolio zu ermöglichen.
Anlegerinnen und Anleger müssen in diesem Bereich wachsam bleiben. Internationale Rahmenwerke wie die Green Bond und die Social Bond Principles der International Capital Markets Association (ICMA) und der Green Bond Standard der Europäischen Union geben den Emittenten Orientierung für hohe Standards. Als zusätzliche Absicherung lassen sich Emittenten in der Regel von spezialisierten Research- und Datenanbietern prüfen. Die Einhaltung solcher Standards bleibt jedoch freiwillig, was die Gefahr des Greenwashing erhöht. Daher ist ein aktives Management auf dem Markt für grüne, soziale und nachhaltige Anleihen besonders wichtig. Anlegerinnen und Anleger mit nachhaltigen Zielen sollten in ihrem eigenen Anlageprozess eine verstärkte Due Diligence anwenden, um sicherzustellen, dass solche Anleihen in gutem Glauben ausgegeben werden..4
Global Macro: Shrenick Shah und Rose Thomas, Portfoliomanager
Wir erwarten, dass die Landschaft der Vorschriften und Richtlinien, die den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Weltwirtschaft vorantreiben, immer komplexer wird. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass sich die Möglichkeit erhöht, Entwicklungspotenziale zu identifizieren.
Um uns diesem Umfeld aus makroökonomischer und nachhaltigkeitsorientierter Perspektive zu nähern, werden wir sowohl einen Top-down- als auch einen Bottom-up-Ansatz verfolgen. In unserer Top-down-Makroanalyse suchen wir nach strukturellen Veränderungen, wie sie zum Beispiel durch eine stärkere Fokussierung auf Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen in allen Branchen weltweit hervorgerufen werden. Eines der Makrothemen, mit denen wir uns im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie beschäftigen, ist die Reaktion auf den Klimawandel. Wie bereits erwähnt, wurde auf der COP28-Konferenz im vergangenen Jahr der Übergang weg von fossilen Brennstoffen vereinbart. Vor diesem Hintergrund investieren wir in Gebäudeeffizienz und Elektrifizierung. Das zunehmend komplexe regulatorische Umfeld und der Fokus auf die Energiewende dürften in diesem Jahr zu Verwerfungen führen sowie Chancen für ausgewählte Unternehmen bieten, die davon profitieren dürften.
Bei der Bottom-up-Analyse konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Bereiche einer Branche oder Aktivität sowie auf unternehmens- oder länderspezifische Themen. Dabei bewerten wir nicht nur die Risiken, sondern identifizieren auch weiterhin Chancen, z. B. durch Investitionen in Finanzdienstleister in bestimmten Schwellenländern, wo ein verbesserter Zugang zu Finanzprodukten den sozialen Fortschritt fördert und die Fundamentaldaten solide sind. Chancen sehen wir auch bei Unternehmen aus dem Gesundheitswesen, die weltweit zu mehr Wohlbefinden beitragen. In diesem Jahr stehen in über 40 Ländern, die zusammen 41 % der Weltbevölkerung repräsentieren, Wahlen an5, welche eine Bühne für einen stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit bieten könnten. Wir gehen davon aus, dass diese Themen vor dem Hintergrund von Regulierungsmaßnahmen und möglichen Regierungswechseln auch in diesem Jahr von großer Bedeutung sein werden.
Holz: Lee Lawrence, Geschäftsführer bei Campbell Global
Holz kann eine attraktive und wichtige Anlageklasse für Investoren sein, insbesondere für solche, die nachhaltige Ziele verfolgen, da es hohe risikobereinigte Renditen mit ökologischen und sozialen Vorteilen verbindet.
In den USA dürften die aufgestaute Nachfrage nach Wohnimmobilien, das begrenzte Angebot an verfügbaren Häusern auf dem Markt und der erwartete Rückgang der Hypothekenzinsen die Nachfrage nach Holzprodukten durch einen robusten Wohnungsneubau und Renovierungen/Umbauten im Jahr 2024 und darüber hinaus ankurbeln. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Nachfrage nach hochwertigem Kohlenstoffausgleich steigen wird, da wir uns den Dekarbonisierungszielen für 2030 nähern, die von Regierungen und Unternehmen in allen Sektoren festgelegt wurden. Während Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung an Bedeutung gewinnen, wächst die Nachfrage nach hochwertigen, naturbasierten Kompensationsprojekten, die einen echten Mehrwert bieten. Dies treibt die Entwicklung von Aufforstungsprojekten und/oder Projekten zur Verbesserung der Waldbewirtschaftung voran.
Projekte zur Verbesserung der Waldbewirtschaftung schaffen in der Regel einen Kohlenstoffausgleich, indem sie das Umtriebsalter der Wälder verlängern (z. B. durch verzögerte Ernte) oder die Erntemengen verringern, was das Holzangebot für die Hersteller von Holzprodukten einschränken kann. Waldbesitzer sollten von dieser Dynamik durch steigende Holzpreise und zusätzliche Einnahmen aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten profitieren, was zu hohen Einkommen und Kapitalzuwächsen führt. Forstinvestitionen bieten auch eine Diversifizierung durch ein unkorreliertes Marktengagement, da Bäume unabhängig von Marktschwankungen wachsen.
Neben diesen wirtschaftlichen Faktoren bieten aktiv bewirtschaftete Wälder sowohl nachhaltigkeitsorientierten Investoren als auch Gemeinden in Waldgebieten greifbare Vorteile für Klima, Natur und biologische Vielfalt, die mit einigen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Einklang stehen. Ein wachsender Baum bindet Kohlendioxid, speichert es in seiner Biomasse und gibt Sauerstoff an die Atmosphäre ab. Wenn Bäume auf einer aktiv bewirtschafteten Fläche geerntet werden, werden innerhalb von 12 bis 18 Monaten neue Bäume gepflanzt, um den Bindungszyklus fortzusetzen. In der Zwischenzeit speichern die geernteten Bäume weiterhin Kohlenstoff, wenn sie zu Holzprodukten verarbeitet werden, die nicht zur Verbrennung dienen, was Holz zu einem nachhaltigen, erneuerbaren und kohlenstoffarmen Material macht.
Forstwirtschaftliche Anlagen sorgen nicht nur für saubere Luft, sondern können auch die Qualität von Wasser, Boden und Lebensräumen für Wildtiere schützen und verbessern. Die Einhaltung von Zertifizierungen für nachhaltige Waldbewirtschaftung durch Dritte, die oft strenger sind als die lokalen Vorschriften, verlangt von den Anlageverwaltern, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt zu verringern und die Gesundheit und Vitalität von Lebensräumen und Arten zu fördern. Die Forstwirtschaft bietet darüber hinaus Arbeitsplätze mit existenzsichernden Löhnen in ländlichen Gemeinden und ermöglicht den Kommunen durch die Verpachtung von Erholungsgebieten den Zugang zu Aktivitäten in der freien Natur.
Waldinvestments sind insofern einzigartig, als sie wirtschaftliche, klima-, natur- und sozialpolitische Ziele miteinander verbinden. Da diese Attribute zunehmend von den Kapitalmärkten nachgefragt bzw. bewertet werden, glauben wir, dass Holz als Real-Asset-Anlageklasse an Bedeutung gewinnen wird.
1 https://zerotracker.net/
2 https://carbontracker.org/reports/loading-the-dice-against-pensions/
3 LSEG Datastream, J.P. Morgan Asset Management. Stand der Daten: 4. Januar 2024
4 https://am.jpmorgan.com/gb/en/asset-management/adv/investment-themes/sustainable-investing/capabilities/green-social-sustainable-fund/
5 Bloomberg, November 2023
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