Anfang 2023 haben wir fünf Gründe aufgezeigt, warum Nachhaltigkeit wichtiger ist denn je und als Anlagethema nicht an Bedeutung verlieren wird. Die Argumente sind nach wie vor gültig, doch sind in der Zwischenzeit weitere Aspekte hinzugekommen, die es bei Anlageentscheidungen im weiteren Jahresverlauf zu berücksichtigen gilt.

Anleihen sind wieder gefragt, was auch für grüne, soziale und nachhaltige Anleihen gilt

Nach einer fast zwanzigjährigen Durststrecke bieten Anleihen jetzt einen historisch attraktiven Einstiegspunkt. Da die Inflation sinkt, die globalen Zentralbanken sich dem Ende ihrer Straffungszyklen nähern und die Duration Diversifikationsvorteile bietet, ergeben sich endlich wieder Chancen bei festverzinslichen Wertpapieren. Grüne, soziale und nachhaltige Anleihen sind da keine Ausnahme. Der Bloomberg Global Aggregate Green Social Sustainability Bond Index hat die Renditen des Bloomberg Global Aggregate Index sogar übertroffen. In den zwölf Monaten bis Ende Juli erzielte er eine Rendite von 4,9% gegenüber 2,1%. Dies spiegelt die anhaltende Vorliebe der Anleger für Anleihen wider, deren Emissionserlöse zweckgebunden verwendet werden.

Die Begeisterung für nachhaltige Anleihen spiegelt sich auch in den steigenden Emissionsvolumina wider. Die Climate Bonds Initiative verzeichnete im ersten Quartal 2023 Emissionen von grünen, sozialen und Nachhaltigkeitsanleihen, Übergangsanleihen und nachhaltigkeitsgebundenen Anleihen in Höhe von 204,8 Mrd. US-Dollar – ein Anstieg von 17% im Vergleich zum letzten Quartal 2022.1 Ein Großteil dieses Anstiegs entfällt auf grüne Anleihen, die bei Investoren nach wie vor am beliebtesten sind. Aber auch das Angebot an sozialen Anleihen wird immer attraktiver: Anfang August 2023 beliefen sich die weltweiten Emissionen auf 83,3 Mrd. US-Dollar, verglichen mit 75,8 Mrd. US-Dollar zum selben Zeitpunkt im Jahr 2022. Auf der anderen Seite wurden im ersten Halbjahr 2023 weniger nachhaltigkeitsgebundene Anleihen emittiert, deren Integrität und Ambition in Bezug auf ihre Ziele auf dem Prüfstand stehen.

Nachhaltige Anleihen sind weltweit auf dem Vormarsch. Europa ist hier führend – auf Euro lautende Emissionen sind mindestens doppelt so hoch wie auf US-Dollar lautende Emissionen –, während die Nachfrage in den USA stabil bleibt. Politische und regulatorische Entwicklungen, wie das umfassende Paket klimapolitischer Maßnahmen im Rahmen des US Inflation Reduction Act, könnten den Markt zusätzlich beleben. Der asiatisch-pazifische Raum verzeichnete in jüngster Zeit ein deutliches Wachstum bei der Emission von grünen Anleihen, wobei China im vergangenen Jahr einen Anstieg von 35% auf ein Rekordvolumen von 155 Mrd. US-Dollar verzeichnete.2

Das Universum der grünen, sozialen und Nachhaltigkeitsanleihen wächst und bietet immer differenziertere Möglichkeiten, zumal sich die regulatorischen Richtlinien und Standards ständig weiterentwickeln. Die kürzlich von der Institutional Investors Group on Climate Change (IIGCC) herausgegebene Net Zero Bondholder Stewardship Guidance ist ein Zeichen für das wachsende Engagement von Anleiheinhabern im Hinblick auf globale klimapolitische Herausforderungen wie die Dekarbonisierung. Solche Entwicklungen bedeuten, dass die traditionelle Sichtweise, dass Anleiheinhaber weniger Verantwortung tragen als ihre Pendants im Aktienbereich, zunehmend untergraben wird.

Weltweite Zunahme der als grün, sozial, nachhaltig und nachhaltigkeitsrelevant eingestuften Emissionen in den letzten Jahren

Quelle: HSBC Green Bond Insights, Stand: August 2023.  

Investoren können zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung beitragen

Der Global Sustainable Development Report 2023 der Vereinten Nationen, eine jährliche Bestandsaufnahme der Fortschritte bei der Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), zeigt, dass die Welt weit davon entfernt ist, die Ziele für 2030 zu erreichen. Der Fortschritt wurde durch unvorhergesehene Krisen wie die Covid-19-Pandemie gebremst. Eine konzertierte Aktion – und eine erhebliche Aufstockung der Finanzmittel – sind erforderlich, um das Ruder herumzureißen.

Schätzungen zufolge sind zusätzliche jährliche Investitionen von bis zu 4,2 Bio. US-Dollar erforderlich, um die SDGs zu erreichen. Das sind enorme Beträge, entsprechen aber nur 1,1% des gesamten Finanzvermögens von Banken, institutionellen Anlegern und Vermögensverwaltern in Höhe von 379 Bio. US-Dollar.3 Dies zeigt, dass das Ziel keineswegs außer Reichweite ist.

Im Vorfeld der Klimakonferenz COP28 im November rückt die Tatsache in den Fokus, dass das Ziel einer Klimafinanzierung für Entwicklungsländer in Höhe von 100 Mrd. US-Dollar pro Jahr seit der ersten Vereinbarung auf der COP15 im Jahr 2009 nie erreicht wurde. Einem aktuellen Bericht von Oxfam zufolge wurden für den Zeitraum 2019-2020 lediglich 83,3 Mrd. US-Dollar an Klimafinanzierung gemeldet – und davon können nur 21 bis 24,5 Mrd. US-Dollar als echte Unterstützung angesehen werden, da die Bedeutung der Mittel für die Bekämpfung des Klimawandels oft überschätzt wird.4 Wie wir bereits in einem Artikel unserer Serie zur Anpassung an den Klimawandel Anfang dieses Jahres dargelegt haben, fließt nur ein kleiner Teil der Klimafinanzierung in Projekte, die sich auf die Anpassung an den Klimawandel konzentrieren – nur 7% im Zeitraum 2019-2020.

Zugesagte Klimafinanzierung versus gemeldete Zahlen und echte Unterstützung

Quelle: Oxfam, Stand: Juni 2023

Anstieg der SDG-Finanzierungslücke nach der Covid-19-Pandemie

Quelle: Vereinte Nationen, Stand: Juli 2023

Die private Finanzierung kann eine Rolle dabei spielen, diese Lücke zu schließen, und gleichzeitig Investoren in die Lage versetzen, von den Möglichkeiten der Klima- und SDG-Finanzierung zu profitieren. Investitionen in saubere Energie sind beispielsweise entscheidend, um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen und viele der SDGs zu verwirklichen, darunter SDG 7 (bezahlbare und saubere Energie) und SDG 11 (nachhaltige Städte und Gemeinden). Eine Analyse der Internationalen Energieagentur legt nahe, dass rund 70 % der Investitionen in saubere Energie in Schwellen- und Entwicklungsländern vom Privatsektor getragen werden müssen.5

Derzeit werden Strategien entwickelt, um diese Finanzierungslücke zu schließen. SDG-orientierte Investitionen sind seit einigen Jahren ein wachsender Trend, der zeigt, wie privates Kapital zur Erreichung der Ziele eingesetzt werden kann. Die SDG Investor Platform des UNDP stellt eine Vielzahl von Unternehmen vor, die Lösungen anbieten, die zur Erreichung der SDGs beitragen. Spezialisierte Fonds, die sich auf Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel konzentrieren, der Kauf von Anleihen, deren Erlöse in SDG-orientierte Investitionen fließen, oder Investitionen in alternative Fonds, die sich auf klimaresistente Immobilien und Infrastruktur konzentrieren, sind weitere Möglichkeiten, wie Investoren ihr Kapital einsetzen können, um die anhaltende Finanzierungslücke zu schließen.

Künstliche Intelligenz könnte der Schlüssel sein, um ESG-Research und Dekarbonisierung voranzubringen 

Im ersten Halbjahr 2023 wurde viel über künstliche Intelligenz gesprochen, aber wenig konkret darüber, wie sie dazu beitragen könnte, einige der größten Nachhaltigkeitsherausforderungen zu lösen. Bei J.P. Morgan Asset Management sind wir seit Langem der Ansicht, dass künstliche Intelligenz einen Wendepunkt für das ESG-Research darstellen könnte. Wir haben bereits in der Praxis gesehen, wie große Sprachmodelle und die Verarbeitung natürlicher Sprache dabei helfen können, riesige Mengen alternativer Daten zu durchsuchen, um das Anlageuniversum erheblich einzugrenzen und eine gezieltere Auswahl an Chancen sowie tiefere Einblicke in weniger transparente Bereiche der Unternehmensleistung zu bieten.

Die Verfügbarkeit von ESG-Daten nimmt rasch zu. Die Datensätze sind jedoch oft noch groß, komplex und uneinheitlich, und die Verarbeitung findet immer noch oft manuell statt und ist anfäliig für Fehler. Künstliche Intelligenz kann uns dabei helfen, diese Daten zu sammeln und zu vervollständigen, damit sie bei der Entscheidungsfindung effektiver genutzt werden können. Investoren werden in der Lage sein, jedes schriftliche Dokument schnell zusammenzufassen und sogar gesprochene Fragen über den Inhalt von Dokumenten zu stellen – eine enorme Verbesserung gegenüber der herkömmlichen Suchfunktion.

In Bezug auf Klimadaten könnte KI-gestütztes maschinelles Lernen dazu beitragen, Datenlücken bei der Berichterstattung von Unternehmen über ihre Emissionen zu schließen oder Stresstestmodelle für Klimarisiken zu verbessern6, z. B. durch die Skalierung größerer und komplexerer Modelle für physikalische Klimarisiken, deren Erstellung kostspieliger und zeitaufwändiger ist. Darüber hinaus könnte die Technologie zur Vorhersage von Kohlenstoffpreisen oder zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Produkten eingesetzt werden.7

Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet für künstliche Intelligenz könnte die Anpassung an den Klimawandel sein. In diesem Fall kann sie zur Vorhersage von Gefahren und zur Verbesserung von Frühwarnsystemen unter Verwendung von Satellitenbildern sowie zur Unterstützung praktischer Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel, wie z. B. Präzisionslandwirtschaft, eingesetzt werden.8

Das Potenzial der künstlichen Intelligenz ist besonders in weniger entwickelten Bereichen des nachhaltigen Investment Research von Bedeutung, wie z. B. im Bereich der Biodiversität, wo die Datenlage noch unvollständig und uneinheitlich ist. Künstliche Intelligenz kann beispielsweise mit Geodaten kombiniert werden, um neue Analysewerkzeuge und präzisere Daten auf Ebene von Vermögenswerten zu generieren, die eine bessere Erfassung und Interpretation von Biodiversitätsinformationen ermöglichen.9 Diese Daten können dann effizienter für nachhaltige Investitionsentscheidungen genutzt werden.

Künstliche Intelligenz kann Unternehmen auch dabei helfen, schwierige Aspekte der Dekarbonisierung zu bewältigen und ihr Nachhaltigkeitsprofil schneller zu verbessern. Künstliche Intelligenz kann beispielsweise dabei helfen, unvorhersehbare Schwankungen im Stromnetz zu bewältigen und so die Emissionen von Standby-Generatoren zu minimieren. Sie wird auch bereits erfolgreich eingesetzt, um den Energieverbrauch für die Kühlung von Rechenzentren zu senken, was zu erheblichen Kosten- und Emissionseinsparungen führt.10 Darüber hinaus könnte sie durch die Bewertung von Kohlenstoffspeichern und die Überwachung von Trends bei der Kohlenstoffaufnahme durch Wälder zur natürlichen und mechanischen Kohlenstoffbindung beitragen.

Probleme im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz, wie Verzerrungen und ein wahrgenommener Mangel an Transparenz, sowie die Auswirkungen der Technologie auf die Umwelt müssen erkannt und gelöst werden. Es besteht ein Bedarf an Weiterbildung und Wissensaustausch über die realistischen Möglichkeiten und Grenzen der künstlichen Intelligenz, um die Forschung und Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu verbessern. Es ist jedoch wichtig, sich vor Augen zu führen, inwieweit künstliche Intelligenz sowohl als Werkzeug für ein differenzierteres ESG-Research als auch als Mittel zur Verbesserung der betrieblichen Nachhaltigkeit von Unternehmen eingesetzt werden kann, um eine Vorstellung von der entscheidenden Rolle zu erhalten, die sie bald im Bereich nachhaltiger Investitionen spielen könnte. 

Extreme Hitze stellt ein immer größeres Risiko für Gesundheit und Wirtschaft dar

Während der Sommer auf der Nordhalbkugel in vollem Gange ist, steht wieder einmal die extreme Hitze im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und aus aller Welt treffen schlechte Nachrichten ein. Die erste Juliwoche 2023 wurde von der Weltorganisation für Meteorologie offiziell zur weltweit heißesten Woche seit Beginn der Aufzeichnungen erklärt, und 2023 wird mit großer Wahrscheinlichkeit das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden.11

Die Folgen extremer Hitze sind für Investoren relevant und sollten bei der Bewertung physischer Klimarisiken in die Entscheidungsfindung einfließen. Die Verkehrsinfrastruktur kann bei extremen Temperaturen zusammenbrechen, was zu erheblichen Störungen der Logistik und des Personenverkehrs führt. Extreme Hitze geht mit einem sprunghaften Anstieg des Strombedarfs für die Kühlung einher, was zu Problemen bei der Netzzuverlässigkeit führt, die die Kosten in die Höhe treiben und die Leistung verringern.

Auf lange Sicht bedrohen höhere Temperaturen die Landwirtschaft und Viehzucht, was zu geringeren Erträgen, einer geringeren Nahrungsmittelversorgung und höheren Nahrungsmittelpreisen führt. Extreme Hitze und damit verbundene Gefahren wie Waldbrände könnten auch die Attraktivität von Tourismusdestinationen wie Südeuropa drastisch verringern, was sich wiederum auf die lokale Wirtschaft und die dort tätigen Unternehmen auswirken würde.

Abgesehen von den direkten Kosten, die Unternehmen und Volkswirtschaften durch hitzebedingte Krankheiten und Todesfälle entstehen, können die Auswirkungen auf Produktion und Arbeitsproduktivität auch indirekte, aber nicht weniger schädliche Folgen haben. Die ILO prognostiziert, dass bis 2030 weltweit jährlich mehr als 2% aller Arbeitsstunden verloren gehen werden, was einem Verlust von 80 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen entspricht. Dies verursacht Kosten in Höhe von 2,4 Bio. US-Dollar. Das ist fast das Zehnfache des hitzebedingten Produktivitätsverlustes von 1995.12

Insgesamt könnten sich die Aussichten für das Wirtschaftswachstum erheblich eintrüben. Eine Studie hat gezeigt, dass Unternehmen, die dem Risiko extremer Hitze am stärksten ausgesetzt sind, bis zu 1-2% ihres Marktwerts verlieren könnten.13 Dennoch werden physische Klimarisiken von Investoren noch zu wenig wahrgenommen und bei Investitionsentscheidungen nur selten ausreichend berücksichtigt – ein Umstand, der sich unserer Meinung nach ändern muss, da extreme Temperaturen zur neuen Normalität werden.

Relative Veränderung der Arbeitsproduktivität aufgrund von Hitzestress unter dem NGFS-Szenario der aktuellen Politik

Quelle: Climate Analytics, Stand: 2023. NGFS = Network of Central Banks and Supervisors for Greening the Financial System.

Globale Klimapolitik und -regulierung wird Investitionschancen weiter beeinflussen 

Die jüngsten Entwicklungen in der globalen Klimapolitik werden intensiv diskutiert, wobei der Inflation Reduction Act und der Green Deal Industrial Plan (GDIP) der Europäischen Union besonders im Rampenlicht stehen. Diese Gesetze sind Anzeichen für eine umfassende Wiederbelebung der Industriepolitik als Reaktion auf globale Herausforderungen, die eine koordinierte und gezielte Unterstützung erfordern, um sie zu lösen, und die nicht vom Privatsektor allein bewältigt werden können.

Der Inflation Reduction Act bietet Unterstützung für eine breite Palette von klimabezogenen Aktivitäten, darunter erneuerbare Energieerzeugung, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, kohlenstoffarmer Wasserstoff, Gebäudeeffizienz, Kernenergie, Biokraftstoffe sowie Naturschutz und ländliche Entwicklung. Die Unterstützung erfolgt größtenteils in Form von Steuererleichterungen für Erzeuger und Verbraucher, um Investitionen in diesen und verwandten Sektoren zu fördern, z. B. für Unternehmen, die Ausrüstungen und Infrastruktur für diese Projekte bereitstellen.

Der Net Zero Industry Act der EU, ein Bestandteil des GDIP, nennt acht „strategische Netto-Null-Technologien“, darunter Solar-, Batterie- und Speichertechnologien, erneuerbare Energien Onshore und Offshore, Wärmepumpen, Netztechnologien sowie Kohlenstoffabscheidung und -speicherung. Diese priorisierten Industrien können mit Unterstützung rechnen. Dies gilt sowohl für solche, die direkt an der Herstellung dieser Technologien beteiligt sind, als auch für solche, die indirekt an der Wartung dieser Technologien beteiligt sind. Die Maßnahmen zur Straffung von Prozessen, wie z. B. Genehmigungsverfahren, dürften ebenfalls zur Beschleunigung von Projekten beitragen. Vorschriften, die eine inländische Fertigung und die Verwendung lokal produzierter Materialien für grüne Technologien vorschreiben, könnten neue lokale Industrien fördern und die Beschäftigung ankurbeln.

Die durch die politische Unterstützung ausgelöste Dynamik zeigt sich unter anderem darin, dass die Investitionen in saubere Energien die Investitionen in fossile Brennstoffe bei weitem übertreffen und weiter steigen.14 Die politische Unterstützung geht auch mit einem Anstieg der angekündigten Projekte für potenzielle Dekarbonisierungslösungen wie Wasserstoff und Kohlenstoffabscheidung und -speicherung einher.

Globale Investitionen in saubere Energien und fossile Brennstoffe

Quelle: IEA, Stand: Mai 2023

Die Auswirkungen dieser Maßnahmen bestätigen, dass eine überzeugende Klimapolitik und öffentliche Ausgaben das Wirtschaftswachstum ankurbeln und Investitionsmöglichkeiten freisetzen können. Es wird geschätzt, dass der Inflation Reduction Act bis April 2023 zu angekündigten Neuinvestitionen in Höhe von 89,5 Mrd. US-Dollar geführt hat, die mehr als 90 neue saubere Energieprojekte und mehr als 100.000 Arbeitsplätze umfassen.15 Das REPEAT-Projekt prognostiziert die Schaffung von netto 200.000 neuen Arbeitsplätzen in energiebezogenen Branchen bei gleichzeitiger Senkung des Energieverbrauchs um 2%.16

Dennoch ist ein Bottom-up-Ansatz für die Analyse der Auswirkungen der Industriepolitik von entscheidender Bedeutung, da die Ergebnisse je nach Land, Sektor und Anlageklasse sehr unterschiedlich ausfallen werden. Auch wenn es schwierig ist, die Gesamtauswirkungen auf das globale BIP und das Wirtschaftswachstum genau abzuschätzen, verleiht die Rückkehr der Industriepolitik den Bemühungen um eine Umgestaltung der Volkswirtschaften im Einklang mit den Netto-Null-Zielen echte Glaubwürdigkeit. Der Anstieg der Investitionen in wichtige kohlenstoffarme Technologien und die Schaffung von Arbeitsplätzen sollten Investoren, die eine Kapitalallokation in den Sektoren der Zukunft erwägen, Vertrauen geben. 

1 Climate Bonds Initiative, „Q1 2023 Market Update: Sustainable debt shows recovery“ (Mai 2023)
2 Climate Bonds Initiative, „China Sustainable Debt: State of the market report 2022“ (Mai 2023)
3 UN, „Global Sustainable Development Report 2023“ (Juni 2023)
4 Oxfam, „Climate Finance Shadow Report 2023: Assessing the delivery of the $100 billion commitment“ (Juni 2023)
5 IEA, „Financing clean energy transitions in emerging and developing economies“ (2021)
6 Amundi, „Artificial Intelligence and ESG: How do they fit?“ (Oktober 2022)
7 Shahzad, U., Sengupta, T., Rao, A. et al., „Forecasting carbon emissions future prices using the machine learning methods. Annals of Operations Research“ (2023)
8 LSE, „What opportunities and risks does AI present for climate action?“ (Juli 2023)
9 Fairr, „Using Geospatial Imagery and AI to Solve the Environmental Data Gap“ (September 2022)
10 Google DeepMing, „DeepMind AI Reduces Google Data Centre Cooling Bill by 40%“ (Juli 2016)
11 Carbon Brief, „State of the climate: 2023 now likely hottest year on record after extreme summer“ (Juli 2023)
12 International Labour Organisation, „Working on a Warmer Planet: The impact of heat stress on labour productivity and decent work“ (Juli 2019)
13 Paul Griffin, David Lont, Martien Lubberink, „Extreme high surface temperature events and equity-related physical climate risk; Weather and Climate Extremes“ (Dezember 2019)
14 IEA, „Clean energy investment is extending its lead over fossil fuels, boosted by energy security strengths“ (Mai 2023)
15 Climate Power, „The 101,036 (and counting) new clean energy jobs across the United States“ (Februar 2023)
16 REPEAT Project, „Preliminary Report: The Climate and Energy Impacts of the Inflation Reduction Act of 2022“ (August 2022) 
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