Insgesamt baute das zweite Quartal auf den Erfolgen des ersten Quartals auf und risikoreiche Anlagen bescherten Anlegerinnen und Anlegern erneut positive Renditen.

Die konjunkturelle Dynamik des ersten Quartals 2024 setzte sich im zweiten Quartal fort, so dass die Aktienmärkte auch den abgelaufenen Dreimonatszeitraum im Plus beendeten. Anfangs schraubten die Anlegerinnen und Anleger ihre Erwartungen an Zinssenkungen der Zentralbanken aggressiv zurück, da die gegen Ende des ersten Quartals aufgekommenen Überhitzungsängste in den USA dazu führten, dass die starken Daten vom April von den Märkten schlecht aufgenommen wurden. Im weiteren Verlauf des Quartals verflüchtigten sich jedoch die schlimmsten Befürchtungen, und die Hoffnung auf eine sanfte Landung keimte wieder auf. Auch in Europa blieb die wirtschaftliche Dynamik positiv, da die Auswirkungen des Lebenshaltungskostenschocks weiter nachließen.

Der Preis für dieses anhaltende Wirtschaftswachstum war eine hartnäckige Inflation, und obwohl sich die Befürchtungen der Anlegerinnen und Anleger am Ende des ersten Quartals als übertrieben erwiesen, blieb die Inflation im Dienstleistungssektor hartnäckig über dem Niveau, das mit den Zielvorgaben der Zentralbank vereinbar ist. Dementsprechend erwarten die Zinsmärkte weiterhin deutlich weniger Zinssenkungen der westlichen Notenbanken als noch zu Jahresbeginn.

Vor diesem robusten Hintergrund erzielten die Aktien der Industrieländer im Berichtsquartal einen positiven Gesamtertrag von 2,8%. Diese Erträge konzentrierten sich auf größere Unternehmen, während die zinssensiblen Small-Cap-Aktien und REITS unter der Bestätigung eines längerfristig höheren Zinsumfelds litten. Anlegerinnen und Anleger an den Anleihenmärkten hingegen mussten ein weiteres Quartal mit negativen Erträgen verkraften, wobei globale Investment-Grade-Anleihen einen negativen Ertrag von -1,1% verbuchten.

Unternehmen, die mit künstlicher Intelligenz in Verbindung standen, schnitten weiterhin besser ab als andere Marktsegmente, und eine starke Berichtssaison bei US-Technologieunternehmen sorgte dafür, dass globale Wachstumsaktien mit einem Plus von 6,4% im Quartal erneut die stärkste Anlageklasse waren. Diese Performance konzentrierte sich auf die USA, während in Europa, Japan und dem Vereinigten Königreich Substanzwerte im Quartalsverlauf besser abschnitten als Wachstumswerte.

Maßnahmen der chinesischen Behörden zur Stützung des Immobiliensektors gaben den chinesischen Aktienmärkten Auftrieb. Diese Entwicklung und die starke Performance des auf künstliche Intelligenz ausgerichteten taiwanesischen Aktienmarktes trugen dazu bei, dass Aktien aus Asien (ohne Japan) im Berichtsquartal einen starken Ertrag von 7,3% erzielten. Die Gewichtung der asiatischen Märkte im breiteren Schwellenländeruniversum bedeutete auch, dass trotz der schwachen Erträge in Lateinamerika die Aktien der Schwellenländer ihre Pendants aus den Industrieländern übertrafen und im Quartalsverlauf einen Ertrag von 5,1% erzielten.

Das Ergebnis der Europawahlen veranlasste Präsident Macron, vorgezogene Neuwahlen in Frankreich auszurufen. Die Besorgnis der Märkte über das mögliche Ergebnis führte zu erheblicher Volatilität. Der französische Aktienmarkt verlor im Juni -6,4% und belastete damit die Gesamterträge in Europa, die im Quartal lediglich 0,6% betrugen. Im Vereinigten Königreich trug die verbesserte Wirtschaftslage zu einem Anstieg des FTSE All-Share Index um 3,7% bei.

Nach einem anfänglichen Aufschwung im April schwächten sich die US-Konjunkturdaten im Laufe des Quartals ab und lagen seit Anfang Mai im Allgemeinen unter den Konsensschätzungen. Dennoch schlug die US-Notenbank (Fed) bei ihrer Sitzung im Juni einen restriktiven Ton an und strich alle Zinssenkungen bis auf eine aus ihren Prognosen für 2024. Allerdings ließen die schwachen US-Konsumdaten die Hoffnung der Anlegerinnen und Anleger auf eine Lockerung der Geldpolitik wieder etwas steigen, und die Zinsmärkte deuten weiterhin auf zwei Zinssenkungen bis zum Jahresende hin. Diese optimistischere Einschätzung der Anlegerinnen und Anleger hatte zur Folge, dass die Renditen von Staatsanleihen trotz der revidierten Fed-Prognosen das Quartal dort beendeten, wo sie begonnen hatten, und dass US-Staatsanleihen mit einem Plus von 0,1% im Quartalsverlauf der einzige große Staatsanleihenmarkt mit positiven Erträgen waren.

Als letzte Notenbank der Industrieländer senkte die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen. Dieser Schritt war bereits im Vorfeld der Juni-Sitzung deutlich angekündigt worden, aber da die Inflation im Dienstleistungssektor höher als erwartet ausfiel, betonte die EZB ausdrücklich, dass der Weg zu einer weiteren Normalisierung der Geldpolitik stark von den Daten abhänge. Trotz der Leitzinssenkung führten die Auswirkungen der Europawahlen und die Ankündigung vorgezogener Neuwahlen in Frankreich dazu, dass die Renditen europäischer Staatsanleihen stiegen und europäische Staatsanleihen im Laufe des Quartals negative Erträge verzeichneten.

Auch im Vereinigten Königreich ließ die anhaltend hohe Inflation im Dienstleistungssektor die Hoffnungen auf eine Zinssenkung im Juni schwinden, obwohl die Bank of England (BoE) signalisiert hatte, dass dies eine Option sei. Dank unterstützender Basiseffekte kehrte die Gesamtinflation im Vereinigten Königreich im Juni vorübergehend auf ihren Zielwert zurück. Dieser Inflationsrückgang war jedoch weithin erwartet worden, und eine Reihe starker Lohndaten sowie eine erwartete Beschleunigung der Inflation hielten die BoE von Zinssenkungen ab. Allerdings ließ die BoE die Möglichkeit eines solchen Schrittes im August offen. Die Renditen stiegen im Quartalsverlauf an, und britische Gilts verzeichneten einen negativen Ertrag von -1,1%.

Auf allgemeinerer Ebene unterstützte das günstige makroökonomische Umfeld die risikoreicheren Segmente des Anleihenmarktes. Die robuste Konjunktur im zweiten Quartal schlug sich in belastbaren Unternehmensgewinnen nieder, und wie wir im Kapitel „Höheres Renditeniveau hilft Anleihen“ unseres Halbjahresausblicks erläutert haben, hielten diese robusten Gewinne sowohl die Ausfallraten als auch die Spreads in Grenzen. Europäische und US-amerikanische Hochzinsanleihen erzielten mit Erträgen von jeweils 1,5% bzw. 1,1% im Quartalsverlauf die stärkste Performance unter den Anleihensektoren. Beide Sektoren wurden durch hohe Kuponzahlungen und den Nebeneffekt gestützt, so dass sie weniger empfindlich auf den moderaten Anstieg der Renditen europäischer und britischer Staatsanleihen reagierten. 

Insgesamt konnte das zweite Quartal an das erfolgreiche erste Quartal anknüpfen, wobei risikoreiche Anlagen den Anlegerinnen und Anlegern erneut positive Erträge bescherten. Trotz einiger Schwächen bei den US-Konsumdaten gegen Ende Juni blieb die wirtschaftliche Dynamik insgesamt positiv, und die Aktienmärkte erlebten einen Aufschwung, da die Bewertungen der Mega-Cap-Technologienamen hoch blieben.

Während die Kosten dieser anhaltenden wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit vor allem bei Kernanleihen zu spüren waren, sollten Multi-Asset-Anlegerinnen und -Anleger Mut schöpfen, denn obwohl die Anlageklasse kurzfristig unterdurchschnittlich abgeschnitten hat, scheinen die Überhitzungsängste vom April der Vergangenheit anzugehören, und die Märkte sind zuversichtlich, dass der nächste Schritt der wichtigsten Zentralbanken der Industrieländer eher in Richtung einer Lockerung als einer Straffung der Geldpolitik gehen wird. Dementsprechend sind die mittelfristigen Aussichten für Anleihen weiterhin attraktiv.

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