Vom Sparen zum Anlegen
Die wiederholten Lockdowns während der Coronakrise schränkten die Möglichkeiten zum Geldausgeben ein. Daher haben Haushalte in ganz Europa Hunderte Milliarden Euro angespart. Die Frage ist nun, ob dieses Geld ausgegeben wird, sobald die Pandemie vorbei ist, oder ob sich die Einstellung der Menschen zum Sparen und Anlegen dauerhaft geändert hat.
Um dies herauszufinden, haben wir über 5.000 Frauen und Männer in zehn europäischen Ländern zu ihren Ansichten zum Sparen und Anlegen befragt. Was wir herausgefunden haben, beleuchtet einige der Bereiche, die am wichtigsten sein werden, um finanziellen Ziele in der Welt nach Covid zu erreichen.
Ohne Plan keine finanzielle Unabhängigkeit
Aufgrund der niedrigen Zinsen bietet nur die Wertpapieranlage die Möglichkeit, langfristige finanzielle Ziele zu erreichen. Dennoch haben ein Drittel der Frauen und ein Viertel der Männer keine Geldanlagen. Der größte Unterschied zwischen Anlegenden und Nicht-Anlegenden besteht darin, dass die meisten Anlegerinnen und Anleger einen Finanzplan haben, während ein erheblicher Teil der Menschen, die nicht anlegen, nicht über eine Finanzplanung verfügt.
Wer anlegt, hat ein besseres finanzielles Wohlbefinden
Die Geldanlage ist lohnender als Sparen, nicht nur finanziell, sondern auch im Hinblick auf das allgemeine Selbstwertgefühl und die Zukunftsaussichten: Frauen und Männer, die anlegen, erwarten eher, dass es ihnen in drei Jahren besser gehen wird als dijenigen, die nicht investieren. Finanzielle Unabhängigkeit ist mit einem größeren Selbstwertgefühl verbunden, was wiederum einen wesentlichen Beitrag zum allgemeinen Wohlbefinden leistet.
Komplexität ist das größte Hindernis für Wertpapieranlagen
Die Befragten glauben, dass eine Geldanlage eine größere Herausforderung darstellt und ein größeres Engagement erfordert als einfach nut zu sparen. Es besteht die allgemeine Angst, Geld zu verlieren, und die Sorge, die Wertentwicklung der Anlagen im Auge zu behalten. Vermeintliche Komplexität, der Mangel an Transparenz und die schienbar fehlende Kontrolle müssen angegangen werden, um Menschen auf dem Weg vom Sparen zum Anlegen zu begleiten.
Nachhaltige Geldanlage spielt eine wichtige Rolle
Nachhaltiges Anlegen könnte in Zukunft einen erheblichen Anreiz darstellen anzulegen – sowohl bei Frauen und Männern, die anlegen als auch bei denen, die nicht anlegen. Ein Viertel der Befragten gab an, dass sie mehr Vertrauen in Investitionen hätten, wenn sie wüssten, dass ihre Anlagen zu einer nachhaltigeren Welt beitrügen. Insgesamt halten fast drei Viertel der Befragten nachhaltiges Investieren für wichtig.
Die Einstellungen zum Anlegen sind im Umbruch
Es besteht durchaus Interesse bei Menschen, die bisher noch nicht anlegen, einen Teil der Ersparnisse in Zukunft zu investieren. Gleichzeitig sagen viele Frauen und Männer, die bereits investiren, dass sie mehr anlegen möchten. Die Erschließung dieses künftigen Investitionspotenzials erfordert eine Reihe Maßnahmen, darunter die Bereitstellung einer besseren Finanzausbildung für Erstanlegerinnen und -anleger, Unterstützung bei der langfristigen Finanzplanung und eine klarere Kommunikation zu den Ergebnissen einer Anlege.