Gutes tun und gute Ergebnisse erzielen: Zielkonflikte bei ESG-Anlagen
08-11-2021
Caspar Siegert
Karen Ward
Nicolas Aguirre
Philippa Clough
Kerry Craig
Tim Lintern
Patrik Schöwitz
Shivani Sharma
Wichtigste Erkenntnisse
- Unsere Analyse kommt zu dem Schluss, dass es bei Anlagen an den öffentlichen Märkten keinen nennenswerten Widerspruch zwischen dem Wunsch „Gutes zu tun“ und „gute Ergebnisse zu erzielen“ gibt
- Um die Renditen zu optimieren, sollten sich Anleger innerhalb einzelner Anlageklassen auf Vorreiter oder „Verbesserer“ im Bereich ESG konzentrieren, anstatt Anlageklassen zu wählen, die höhere Durchschnittswerte aufweisen.
- Die Palette der Möglichkeiten sollte so breit wie möglich gefächert sein und auch private Märkte einschließen.

Haben ESG-Belange (Umwelt, Soziales und Governance/Unternehmensführung) mittlerweile überall Einzug gehalten? Das Interesse an nachhaltigen Investitionen nimmt derzeit zweifellos weltweit zu. Anleger sind bestrebt, sowohl ihre risikobereinigten Renditen zu steigern („gute Ergebnisse zu erzielen“) als auch nachhaltige Entwicklungen zu unterstützen („Gutes zu tun“).
Einige Anleger befürchten jedoch nach wie vor, dass die Ausrichtung auf ESG die finanziellen Erträge beeinträchtigen könnte. Unsere Analyse zeigt allerdings auf, dass dies nicht der Fall ist. Wir kommen zu dem Schluss, dass es keinen nennenswerten Widerspruch zwischen „Gutes tun“ und „gute Ergebnisse erzielen“ gibt, wenn man in die öffentlichen Märkte investiert. Ein Anleger, der sich für eine Investition in den Aktien- oder Anleihenmarkt einer bestimmten Region entscheidet, wird durch die Einbeziehung von ESG-Faktoren keine Einbußen bei der Gesamtrendite oder der Volatilität hinnehmen müssen. Unsere Analyse der Daten zeigt, dass ein sektorneutrales Aktienportfolio im Vergleich zu seiner Benchmark keineswegs im Nachteil ist, wenn es sich auf Vorreiter in Sachen ESG konzentriert (definiert als Unternehmen, die im Rahmen des ESG-Scoring von J.P. Morgan Asset Management gut abschneiden).
Auswahl der Anlageklassen, ESG-Optimierung
Untersuchungen zeigen, dass die Berücksichtigung von ESG-Aspekten nicht mit finanziellen Kosten verbunden sein muss. Allerdings könnte dieser Fall eintreten, wenn die Anleger ihr Chancenspektrum auf Vermögenswerte beschränken, deren ESG-Merkmale leicht zu bewerten sind und für die die Bewertungen leicht verfügbar sind. Anleger, die beispielsweise einen Mindest-ESG-Score für ihre Portfolios wünschen, sollten bestimmte Märkte oder Regionen wie die Schwellenländer nicht meiden. Eine bessere Portfoliolösung ist unserer Meinung nach eine, die zunächst nach Regionen und dann innerhalb einer Region nach ESG-Score optimiert.
Bei der Portfoliozusammenstellung sollten Anleger allgemein darauf achten, Anlageklassen auf der Grundlage eines gewünschten Risiko/-Rendite-Profils in Betracht zu ziehen und dann die ESG-Eigenschaften innerhalb der einzelnen Anlageklasse zu optimieren. Das bedeutet im Wesentlichen, dass das Portfolio auf Vorreiter in Sachen ESG oder „Verbesserer“ innerhalb jeder Anlageklasse ausgerichtet wird.
Das Potenzial privater Märkte
Die Palette der Möglichkeiten sollte so breit wie möglich gefächert sein und sowohl private als auch öffentliche Märkte einschließen. Es kann schwierig sein, die Vorreiter in Sachen ESG in privater Hand zu identifizieren – das steht außer Frage. An privaten Märkten kann die Transparenz hinsichtlich ESG-Informationen deutlich geringer ausgeprägt sein, sodass ein höherer Rechercheaufwand erforderlich ist.
Diesem Bereich den Rücken zu kehren, könnte sich jedoch als echter Verlust erweisen, da diese Märkte zunehmend Portfoliolösungen zur Erzielung von Erträgen, Diversifizierung und Alpha bieten. Nicht zuletzt können Investitionen in private Märkte nicht nur zur Erreichung von Renditezielen beitragen, sondern sind wahrscheinlich auch entscheidend für die Erzielung nachhaltiger Ergebnisse, da private Märkte an Größe und Bedeutung zunehmen.
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