Im aktuellen unsicheren Marktumfeld, in dem wirtschaftliche und geopolitische Risiken zunehmen, bieten Anleihen attraktive Ertrags- und Diversifizierungsvorteile für Anlageportfolios. Anlegerinnen und Anleger, die Zugang zu diesen Chancen an den globalen Anleihemärkten suchen, setzen dabei zunehmend auf aktive börsengehandelte Anleihenfonds (ETFs).
Die Vorteile liegen auf der Hand: Aktives Management ermöglicht es, Anleiherisiken flexibel zu steuern und zugleich Potenzial für Mehrerträge zu erschließen – zusätzlich zu den Vorteilen der ETF-Struktur selbst wie höhere Liquidität, bessere Preisfindung und tägliche Transparenz.
Anleihen-ETFs haben die globalen Anleihemärkte verändert
In den letzten 20 Jahren hat die Einführung einer vielfältigen Palette von Anleihen-ETFs maßgeblich zur Transformation der globalen Anleihemärkte beigetragen. Sie ermöglichen Anlegerinnen und Anlegern einen kostengünstigen Zugang zu liquiden und breit diversifizierten Anleiheportfolios, die während des gesamten Handelstags an den großen Börsen einfach gekauft und verkauft werden können. ETFs haben sich an den Anleihemärkten eindrucksvoll bewährt: Sie steigern die Liquidität, verbessern die Preisfindung und erhöhen sowohl Transparenz als auch Marktzugang.
- Höhere Liquidität – insbesondere in Stressphasen an den Märkten
Da ETFs an Börsen gehandelt werden, können Anlegerinnen und Anleger während des ganzen Tages Anteile kaufen oder verkaufen. Die Börsen fungieren als zentrale Handelsplätze und ermöglichen einen effizienten und transparenten Handel. Sekundärmärkte erhöhen die Liquidität und ermöglichen große Transaktionen zu geringen Kosten, wenn die Geld-BriefSpannen eng sind. Zudem können Market Maker am Primärmarkt Anteile schaffen oder zurücknehmen, was zusätzliche Liquidität bereitstellt, die über dem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen eines ETFs liegt.
- Preisfindung
Anleihen-ETFs werden häufig mit einem leichten Aufschlag auf den Nettoinventarwert (NAV) gehandelt, da Nettoinventarwerte von ETFs auf dem Geldkurs von Anleihen basieren. Aufschläge können auch durch andere Faktoren wie die Positionierung der Anlegerinnen und Anleger oder Transaktionskosten entstehen, liefern aber wertvolle Hinweise zur Bewertung von Anleihen. Die Intraday-Preisfindung erhöht die Markteffizienz, da der Marktpreis eines ETFs – insbesondere in weniger liquiden Segmenten und in Stressphasen – Anleihewerte oft schneller und präziser widerspiegelt als der NAV.
- Tägliche Transparenz und einfacher Zugang
UCITS-ETFs legen ihre Bestände täglich offen. Diese Transparenz verschafft Anlegerinnen und Anlegern einen klaren Überblick über die zugrunde liegenden Wertpapiere und ermöglicht eine einfache Portfolioattribution, um die Performance ihrer Anlagen zu analysieren. Um in einen ETF investieren zu können, benötigen Anlegerinnen und Anleger lediglich Zugriff auf ein Brokerage-Konto und ausreichend Geld für den Kauf eines einzelnen Anteils.
Die Zukunft der Anleihen-ETFs ist aktiv
Seit 2002 können Anlegerinnen und Anleger von den Vorteilen von Anleihen-ETFs profitieren. Zunächst handelte es sich ausschließlich um passive Anlageinstrumente, die vor allem von Asset-Allokatoren als kostengünstige Bausteine und von Modellmanagern zur Abrundung von Portfolios genutzt wurden.
In den vergangenen hat sich der Anleihenmarkt jedoch weiterentwickelt und aktiv verwaltete Anleihen-ETFs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie profitieren nicht nur von den oben beschriebenen Vorteilen in Bezug auf Liquidität, Preisfindung und Transparenz, sondern geben spezialisierten Portfoliomanagern auch die nötige Flexibilität, um Risiken zu managen, Ineffizienzen am Markt auszunutzen und Zugang zu Segmenten des Anleihenmarkts zu erhalten, die passiven Indexfonds verschlossen bleiben.
Da immer mehr Anlegerinnen und Anleger die Vorzüge eines aktiven Ansatzes bei Anleihen erkennen, steigen die Zuflüsse in aktive Anleihen-ETFs schnell an. Bis zum 7. August 2025 beliefen sich ihre weltweiten Mittelzuflüsse bereits auf 100 Mrd. USD von insgesamt 295 Mrd. USD an Zuflüssen in Anleihen-ETFs. Mit anderen Worten: Rund ein Drittel aller weltweiten Zuflüsse in Anleihen-ETFs fließen heute in aktive Strategien – vor fünf Jahren waren es nur rund 10%.
In den USA waren darüber hinaus 18% der in den letzten zwölf Monaten aufgelegten aktiven ETFs aktive AnleihenETFs. In Europa war dieser Anteil sogar noch höher: Dort machten aktive UCITS-Anleihen-ETFs 41% der Neuemissionen aus.
Der Trend zu aktiven Anleihen-ETFs scheint sich nicht zu verlangsamen. Laut der TrackInsights 2025 Global ETF Survey gehen 82% der weltweiten ETF-Anlegerinnen und Anleger davon aus, dass sie ihr Engagement in aktiv verwalteten Anleihen-ETFs erhöhen werden. Dies unterstreicht, wie wichtig ein aktives Management ist, um die Komplexitäten des Anleihenmarkts zu bewältigen. Die jüngste TrackInsights-Umfrage deutet auch darauf hin, dass sich die Präferenzen bezüglich der Anlagestrategien weiter verschieben: Zwei Drittel der Anlegerinnen und Anleger entscheiden sich bei ihren Anleihenallokationen für einen reinen aktiven Ansatz oder für eine Kombination aus aktiven und passiven ETFs.
Da sich immer mehr Anlegerinnen und Anleger für eine aktive Verwaltung ihrer Anleihenallokationen entscheiden, werden aktive Strategien voraussichtlich die nächste Wachstumsphase bei Anleihen-ETFs vorantreiben. Bis 2030 wird das weltweit verwaltete Vermögen in Anleihen-ETFs voraussichtlich über 6 Bio. USD erreichen, wovon bei gleichbleibenden Wachstumsraten rund 1,7 Bio. USD auf aktive AnleihenETFs entfallen würden.1
Aktive Anleihen-ETFs bieten mehrere entscheidende Vorteile gegenüber passiven Anlagen
Warum entscheiden sich Anlegerinnen und Anleger zunehmend für aktiv verwaltete ETFs bei ihren Anleihenallokationen? Ein Grund ist die enorme Anzahl an Titeln, aus denen erfahrene Manager an globalen Anleihenmärkten auswählen können. Während der globale Anleihenmarkt und der globale Aktienmarkt ein ähnliches Volumen aufweisen (141 Bio. USD bzw. 115 Bio. USD), umfasst der Anleihenmarkt über 3 Millionen verschiedene Wertpapiere, der Aktienmarkt hingegen nur rund 9.000.
Die Anleihenmärkte zeichnen sich zudem durch eine große Vielfalt an Emissionen mit unterschiedlicher Laufzeit und Bonität aus. Sie sind von strukturellen Ineffizienzen geprägt und bergen Risiken in Bezug auf Zinsen, Kreditwürdigkeit, Liquidität und Konzentration. Dabei entfallen die größten Indexgewichtungen auf die am höchsten verschuldeten Emittenten. Passive Anleihenstrategien müssen diese Ineffizienzen absorbieren. Aktive Manager haben hingegen die Möglichkeit, die Duration bei Zinsänderungen anzupassen, sich auf Emittenten mit der höchsten Bonität zu konzentrieren, um das Risiko von Herabstufungen oder Zahlungsausfällen zu verringern, und ihre Bestände zu diversifizieren, um eine Risikokonzentration auf eine kleine Anzahl von Emittenten zu vermeiden.
Außerdem können aktive Manager bei der Auswahl der von ihnen gehaltenen Schuldtitelemittenten selektiv vorgehen und die Top-down-Positionierung, einschließlich der Sektorrotation und des Gesamtrisikos des Portfolios, an sich ändernde Marktbedingungen anpassen. Aktive Manager verwenden in der Regel ein Research-Framework, das fundamentale, quantitative und technische Analysen kombiniert, um Sektoren und Chancen an unterschiedlichen Märkten miteinander zu vergleichen. Passive Anleihen-ETFs versuchen im Gegensatz dazu unabhängig von den wirtschaftlichen Bedingungen, die Performance und die Risiken des zugrunde liegenden Index nachzubilden.
Dieser passive Ansatz mag für einige Anlegerinnen und Anleger attraktiv sein, doch eine exakte Nachbildung ist in der Praxis kaum möglich. Daher enthalten selbst passive Anleihen-ETFs eine aktive Komponente. Es kann komplex und teuer sein, alle Titel eines BenchmarkIndizes zu halten. Daher greifen passive ETFs häufig auf Stichprobenverfahren zurück, um in eine Teilmenge der Indexwerte, die die Performance des Gesamtindex effektiv widerspiegeln. Aufgrund dieser strategischen Indexoptimierung halten die drei größten passiven Kernanleihen-ETFs durchschnittlich nur 83% der Positionen des Index, den sie abbilden.2
Darüber hinaus schließen die Anleihenindizes selbst häufig große Teile der Märkte aus, die sie eigentlich abdecken. So schließt der Bloomberg US Aggregate Bond Index laut unserer Analyse rund 48% des 58 Bio. USD schweren US-Anleihenmarktes aus. Passive Anlegerinnen und Anleger erhalten also nur Zugang zu einem Teilmarkt aus US-Staatsanleihen, Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, Agency-MBS und forderungsbesicherten Wertpapieren (ABS). Passive USAggregate-Bond-ETFs bieten zudem keine Möglichkeit, von den Ertrags- und Diversifizierungsmöglichkeiten des übrigen US-Anleihenmarkts zu profitieren, darunter Hochzinsanleihen, Leveraged Loans oder Non-AgencyMBS. (Anlegerinnen und Anleger sollten jedoch beachten, dass Anlagen in diesen Segmenten im Vergleich zum Aggregate Index mit einem höheren Risiko verbunden sein können.)
Die Vorteile des aktiven Managements schlagen sich auch in der Performance eindeutig nieder. Bei Kernanleihenstrategien, die sich am Global Aggregate Bond Index orientieren, konnten aktive Manager ihre passiven Pendants über drei-, fünf- und zehnjährige Zeiträume hinweg übertreffen. (Die Wertentwicklung in der Vergangenheit sollte nicht als Indikator für aktuelle oder zukünftige Erträge angesehen werden.)
Mit dem führenden Anbieter aktiver ETFs investieren
Bei J.P. Morgan Asset Management wissen wir, welche Vorteile ein aktives Management an globalen Anleihenmärkten mit sich bringen kann. Wir haben das Universum aktiver Anleihen-ETFs entscheidend mitgestaltet und sind heute mit einem verwalteten Vermögen von über 65 Mrd. USD der weltweit größte Emittent aktiver Anleihen-ETFs.
In Europa bieten wir eine Auswahl an 16 aktiven UCITS-Anleihen-ETFs, die das gesamte Spektrum der globalen Anleihenmärkte abdecken. Wir erweitern unser Angebot kontinuierlich, um den Bedürfnissen unserer Anlegerinnen und Anleger gerecht zu werden. Im Zuge dessen haben wir vor Kurzem innovative aktive Strategien aufgelegt, die Zugang zu globalen und Euro-Anleihenmärkten, dem EUR-Staatsanleihenmarkt, dem Euro- und US-Dollar-Hochzinsmarkt sowie zu Schwellenländeranleihen in lokaler Währung bieten.