• Risiko von erneutem Inflationsanstieg
  • Anleihen liefern Zinsen und ermöglichen Portfoliostabilität
  • Unternehmensanleihen attraktiver als Staatsanleihen


Frankfurt, 18. Juni 2024 – Für die Rentenmärkte war 2024 bisher ein eher durchwachsenes Jahr. Der Optimismus des Jahresbeginns mit der Erwartung zügiger Zinssenkungen ist zwischenzeitlich der Erkenntnis gewichen, dass das Zinsniveau über einen längeren Zeitraum erhöht bleiben dürfte. Daran ändert auch die jüngste Zinssenkung der EZB nichts. Denn die Zentralbank machte deutlich, dass es bei diesem einen Zinsschritt bis auf weiteres bleiben könnte. Insbesondere die hartnäckige Inflation und eine robuste Konjunktur schränken zurzeit die Möglichkeiten der EZB und anderer Zentralbanken ein, ihre Geldpolitik stärker zu lockern. Wie steht es also um das zukünftige Potential von Anleihen und was bedeutet ein Umfeld strukturell weiterhin höherer Zinsen für die Attraktivität der Anlageklasse? Aus Sicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, könnte ein weiterhin hohes Zinsniveau zwar das kurzfristige Ertragspotenzial von Anleihen schmälern, doch bleibt die Anlageklasse aufgrund der hohen laufenden Verzinsung attraktiv. Unternehmensanleihen erscheinen aussichtsreicher als Staatsanleihen.

Couponzahlungen bleiben dominierende Größe

In der Niedrigzinsphase war der Einkommensaspekt von Anleihen fast vollkommen verloren gegangen. Denn Investoren erwarten von Anleihen traditionell zwei Dinge: eine verlässliche Ertragsquelle und Stabilisierung des Aktienportfolios im Falle von Wachstumsschocks. „Nach dem starken Zinsanstieg der letzten zwei Jahre sind die Couponzahlungen wieder eine dominierende Größe für den Gesamtertrag von festverzinslichen Investments, und werden dies trotz Zinswende der EZB auch noch längerfristig bleiben“, sagt Ökonom Tilmann Galler.

Am Beispiel historischer Erträge von US-Anleihen werde dieser Zusammenhang deutlich. „Auf dem aktuellen Renditeniveau von 5 Prozent haben US-Anleihen hoher Bonität in der Vergangenheit annualisierte Renditen zwischen 4,5 Prozent und 6,2 Prozent in den darauffolgenden fünf Jahren geliefert. Dies liegt daran, dass der höhere Coupon selbst in Zeiten steigender Renditen einen gesunden Puffer gegen etwaige Kursverluste bot“, erklärt Galler. Die strategischen Argumente für festverzinsliche Wertpapiere seien also nach wie vor überzeugend. Wer seine Rendite durch taktische Allokation steigern wolle, sollte für die nächsten zwölf Monate allerdings zwei Dinge berücksichtigen: eine angemessene Laufzeit und eine Allokation in Unternehmensanleihen.

„Wir sind davon überzeugt, dass die Phase höherer Kurzfristzinsen im Zuge der schrittweisen Lockerung der Geldpolitik der Zentralbanken langsam zu Ende geht und die Zinsstrukturkurve sich normalisiert. Doch der Weg zur Normalisierung wird nach unserer Ansicht nach nicht so reibungslos verlaufen, wie die derzeit geringe Marktvolatilität vermuten lässt“, erklärt Galler. Es bleibe ein nicht unerhebliches Restrisiko eines deflationären Wachstumsschocks aufgrund finanzieller Verwerfungen, wodurch die Zinsen deutlich schneller fallen könnten als bisher erwartet.

Auf der anderen Seite bestehe das Risiko, dass eine anhaltend expansive Fiskalpolitik und hohe Lohnsteigerungen zu einem erneuten Anstieg der Inflation führen. „In diesem für Anleihen ungünstigen Szenario würde die Normalisierung der Zinsstrukturkurve durch einen starken Anstieg 10-jähriger Renditen hervorgerufen. Angesichts der aktuell symmetrischen Inflationsrisiken bieten mittlere Laufzeiten für die nächsten sechs bis zwölf Monate bessere Risiko-Rendite-Aussichten“, sagt Tilmann Galler.

Unternehmensanleihen attraktiver als Staatsanleihen

So stellt sich aus Sicht des Kapitalmarktexperten aufgrund der aktuell niedrigen Risikoprämien (Spreads) bei Unternehmensanleihen die Frage, ob Ausfallrisiken noch angemessen eingepreist sind. Ein Blick in die Historie der letzten 25 Jahre gibt nützliche Hinweise: In einem Jahr mit steigenden Unternehmensgewinnen lag die durchschnittliche Ausfallrate von US-Hochzinsanleihen bei 1,62 Prozent. Das liegt sehr nahe an der aktuellen Ausfallrate von 1,7 Prozent. In Jahren fallender Unternehmensgewinne hingegen steigt die durchschnittliche Ausfallrate auf 4,8 Prozent. Die Konsensprognosen für das Gewinnwachstum von US-Aktien liegen für 2024 bei 11 Prozent, was bei einem erwarteten Wirtschaftswachstum von über zwei Prozent nicht unrealistisch erscheint. „Die europäische Konjunktur zeigt sogar immer mehr Anzeichen einer Belebung gegenüber dem Vorjahr. Das heißt, solange sich die Ertragslage der Unternehmen nicht verschlechtert und die Ausfallquoten stabil sind, bleiben Unternehmensanleihen trotz niedrigen Risikoprämien attraktiver als Staatsanleihen“, erklärt Ökonom  Galler.

Auch wenn die Aussicht auf ein weiterhin höheres Zinsniveau das kurzfristige Ertragspotential von Anleihen schmälere, bleibt aus Sicht von Tilmann Galler die Anlageklasse aufgrund der höheren laufenden Verzinsung und der weiter verbesserten Defensivqualitäten ein wichtiger Baustein für das Anlageportfolio.

Tilmann Galler, Managing Director, CEFA/CFA, arbeitet als globaler Kapitalmarktstratege für die deutschsprachigen Länder bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Als Teil des globalen „Market Insights“-Teams erstellt und analysiert er auf Basis von umfangreichem Research Informationen rund um die globalen Finanzmärkte und leitet Implikationen für Investmentstrategien ab. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung in der Finanzbranche und war zuvor unter anderem auch als Portfolio Manager tätig. www.jpmorganassetmanagement.de/deu/marketinsights

Wichtige Hinweise:
Bei diesem Dokument handelt es sich um Werbematerial. Die hierin enthaltenen Informationen stellen jedoch weder eine Beratung noch eine konkrete Anlageempfehlung dar. Sämtliche Prognosen, Zahlen, Einschätzungen und Aussagen zu Finanzmarkttrends oder Anlagetechniken und -strategien sind, sofern nichts anderes angegeben ist, diejenigen von J.P. Morgan Asset Management zum Erstellungsdatum des Dokuments. J.P. Morgan Asset Management erachtet sie zum Zeitpunkt der Erstellung als korrekt, übernimmt jedoch keine Gewährleistung für deren Vollständigkeit und Richtigkeit. Die Informationen können jederzeit ohne vorherige Ankündigung geändert werden. J.P. Morgan Asset Management nutzt auch Research-Ergebnisse von Dritten; die sich daraus ergebenden Erkenntnisse werden als zusätzliche Informationen bereitgestellt, spiegeln aber nicht unbedingt die Ansichten von J.P. Morgan Asset Management wider. Die Nutzung der Informationen liegt in der alleinigen Verantwortung des Lesers. Der Wert, Preis und die Rendite von Anlagen können Schwankungen unterliegen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die aktuelle und zukünftige Wertentwicklung. Das Eintreffen von Prognosen kann nicht gewährleistet werden. J.P. Morgan Asset Management ist der Markenname für das Vermögensverwaltungsgeschäft von JPMorgan Chase & Co. und seiner verbundenen Unternehmen weltweit. Telefonanrufe bei J.P. Morgan Asset Management können aus rechtlichen Gründen sowie zu Schulungs– und Sicherheitszwecken aufgezeichnet werden. Soweit gesetzlich erlaubt, werden Informationen und Daten aus der Korrespondenz mit Ihnen in Übereinstimmung mit der EMEA-Datenschutzrichtlinie von J.P. Morgan Asset Management erfasst, gespeichert und verarbeitet. Die EMEA-Datenschutzrichtlinie finden Sie auf folgender Website: www.jpmorgan.com/emea-privacy-policy. Herausgeber in Deutschland: JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l., Frankfurt Branch Taunustor 1 D-60310 Frankfurt am Main. Herausgeber in Österreich: JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l., Austrian Branch, Führichgasse 8, A-1010 Wien. 
09ck241806085929
Über J.P. Morgan Asset Management
Als Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co verfolgt J.P. Morgan Asset Management das Ziel, Kundinnen und Kunden beim Aufbau stärkerer Portfolios zu unterstützen. Seit mehr als 150 Jahren bietet die Gesellschaft hierzu Investmentlösungen für Institutionen, Finanzberater und Privatanleger weltweit und verwaltet per 31.03.2024 ein Vermögen von 3,2 Billionen US-Dollar. In Deutschland ist J.P. Morgan Asset Management seit über 30 Jahren und in Österreich seit 25 Jahren präsent und mit einem verwalteten Vermögen von über 35 Milliarden US-Dollar, verbunden mit einer starken Präsenz vor Ort, eine der größten ausländischen Fondsgesellschaften im Markt. 
Das mit umfangreichen Ressourcen ausgestattete globale Netzwerk von Anlageexpertinnen und -Experten für alle Assetklassen nutzt einen bewährten Ansatz, der auf fundiertem Research basiert. Zahlreiche „Insights“ zu makroökonomischen Trends und Marktthemen sowie der Asset Allokation machen die Implikationen der aktuellen Entwicklungen für die Portfolios deutlich und verbessern damit die Entscheidungsqualität bei der Geldanlage. Ziel ist, das volle Potenzial der Diversifizierung auszuschöpfen und das Investmentportfolio so zu strukturieren, dass Anlegerinnen und Anleger über alle Marktzyklen hinweg ihre Anlageziele erreichen.
Kontakt Deutschland
JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l.
Frankfurt Branch
Taunustor 1
60310 Frankfurt am Main
www.jpmorganassetmanagement.de
Annabelle Düchting, PR & Marketing Managerin
Telefon: (069) 7124 25 34
E-Mail: annabelle.x.duechting@jpmorgan.com
Die deutsche Presse-Website finden Sie hier
Beatrix Vogel, Head of Marketing & PR
Telefon: (069) 7124 22 75
E-Mail: beatrix.vogel@jpmorgan.com
Kontakt Österreich
JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l.
Austrian Branch
Führichgasse 8
1010 Wien
www.jpmorganassetmanagement.at
Annabelle Düchting 
Telefon: +49 (0) 69 7124 25 34
E-Mail: annabelle.x.duechting@jpmorgan.com
Die österreichische Presse-Website finden Sie hier
Karin Egger, Office Manager Vienna
Telefon: +43 1 512 39 39 3000
E-Mail: karin.egger@jpmorgan.com