Unser Basisszenario geht von einer moderaten Rezession in den Volkswirtschaften der meisten großen Industrieländer im Jahr 2023 aus. Wir sind der Meinung, dass die Aktienmärkte bereits viele schlechte Nachrichten für 2023 eingepreist haben. Aktien, die stabile Gewinne erwarten lassen, scheinen jedoch angemessener bewertet zu sein als solche mit geringen oder gar keinen Gewinnen (Abbildung 13). Anleger, die in Bezug auf die Aussichten vorsichtiger sind als wir, sollten sich auf dieses preiswertere Marktsegment konzentrieren, um hoffentlich weitere Kursverluste zu vermeiden.
Natürlich können auch die Ertragsströme zuverlässiger Dividendenzahler dazu beitragen, die Renditen abzupuffern. Starke, dividendenzahlende Unternehmen unternehmen oft große Anstrengungen, um ihre Dividenden aufrecht zu erhalten, selbst wenn die Gewinne unter Druck stehen. Da die Ausschüttungsquoten derzeit relativ bescheiden sind, scheint die Beibehaltung der derzeitigen Dividenden eher möglich zu sein als in früheren Rezessionen (Abbildung 14).
Ein weiterer Faktor, den es zu berücksichtigen gilt, ist die Tatsache, dass das Universum der Unternehmen, die derzeit stabile Dividenden zahlen, recht vielfältig ist und ein breites Spektrum von Sektoren abdeckt. Einige der üblichen Verdächtigen wie Versorger sind weiterhin dabei, wir sind jedoch der Ansicht, dass Sektoren wie Finanzwerte, Gesundheitswesen, Industriewerte und sogar einige Teile des Technologiesektors eine Reihe von zuverlässigen Dividendenzahlern enthalten, die ihre Dividenden auch im Laufe der Zeit steigern können. Falls sich das makroökonomische Umfeld nicht verbessern und der Stagflationsdruck bis 2023 anhalten sollte, dürften sich Aktien mit hoher Ausschüttung daher als relativ widerstandsfähig erweisen.
Obwohl wir für 2023 ein schwieriges makroökonomisches Umfeld und Herabstufungen der Unternehmensgewinne erwarten, sind wir der Meinung, dass DividendenAktien ein gutes Jahr verzeichnen könnten, da sich die Dividenden als widerstandsfähiger erweisen als die Gewinne. Für Anleger, die ihr Aktienengagement vorsichtig erhöhen wollen, könnte sich eine Ausrichtung auf Erträge im Worst-Case-Szenario als relativ widerstandsfähig erweisen, während sie in unserem optimistischeren Szenario für die Märkte angesichts attraktiver Bewertungen auch das Potenzial für eine Outperformance bietet.
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