Vieles ist in Bewegung
Die Wiederwahl von Donald Trump dürfte weitreichende Folgen über die USA hinaus haben. Innenpolitisch wird der neue Präsident mit ziemlicher Sicherheit mehr fiskalische Anreize schaffen, was bedeutet, dass die Regierungen in anderen Ländern, insbesondere in Europa und China, kaum eine andere Wahl haben werden, als diesem Beispiel zu folgen, um potenzielle negative wirtschaftliche Auswirkungen einer aggressiven Handelspolitik auszugleichen.
Angesichts der Tatsache, dass die Risikomärkte die Aussicht auf ein solches „Pump-Priming“ – also ein Ankurbeln der Wirtschaft – weiterhin bejubeln könnten, halten wir eine risikofreudige Haltung für sinnvoll. Allerdings ist es unerlässlich, dass die Anlegerinnen und Anleger das Abwärtsrisiko nicht außer Acht lassen, wonach geopolitische Feindseligkeiten zu einem Rückgang des Vertrauens der Unternehmen und einer Rezession führen, sowie das Risiko, wonach die Inflation wieder auflebt und die Anleihenrenditen in die Höhe treibt.
Die Gegenströmungen von Steuern und Zöllen
Vor der Wahl schien sich die US-Wirtschaft abzuschwächen, da die pandemiebedingten Ersparnisse der Privathaushalte aufgebraucht waren. Insbesondere auf dem Arbeitsmarkt gab es Anzeichen für eine Abkühlung, die aber immerhin geordnet verlief. Die Tatsache, dass die Mehrheit der Privathaushalte und Unternehmen so gut mit höheren Zinsen fertig wurde, war ein ermutigendes Zeichen für die zugrunde liegende Robustheit der US-Wirtschaft. Angesichts der Konjunkturabkühlung nahm der Inflationsdruck ab und es bestand Aussicht auf eine potenziell erhebliche geldpolitische Lockerung.
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Bildquelle: Getty Images.