Anleihen-ETFs verzeichneten in 2023 kräftige Zuflüsse, da Anlegerinnen und Anleger mit steigenden Renditen und Marktunsicherheit konfrontiert wurden. Anleihen-ETFs verbuchten laut Morningstar in den neun Monaten bis zum 31. September 2023 Zuflüsse von 50 Mrd. US-Dollar. Das entspricht einem Nettozufluss von über 40 % für alle UCITS ETFs. Anleihen-ETFs machen jedoch aktuell nur rund 25 % der UCITS ETF Assets under Management aus.
Trotz der potenziellen Vorteile, die aktive Anleihenstrategien bieten, wurde die überwiegende Mehrheit der Zuflüsse in passive ETFs investiert. Während das Interesse an aktivem Management wächst und laut des 2023 Trackinsight Global ETF Survey 30 % der ETF-Käufer den Nutzen aktiver ETFs für Anleiheninvestments sehen, scheinen einige Missverständnisse Anlegerinnen und Anleger davon abzuhalten, mehr in aktive Fixed Income-ETFs zu investieren. Darum gehen wir auf die vier wichtigsten Fragen ein, die sich Anleger bei der Auswahl von ETFs für ihr Anleiheninvestment stellen sollten.
Optimierung der Anleihen-Allokation
Ob die Allokation Ihres Portfolios in festverzinsliche Wertpapiere ihre beabsichtigte Rolle erfüllt, kann vom gewählten Index und davon abhängen, ob Sie einen aktiven oder passiven Ansatz wählen.
Passive Strategien, die darauf abzielen, Anleihenindizes genau nachzubilden und gleichzeitig die Kosten zu minimieren, erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Allerdings weisen kapitalisierungsgewichtete Anleihenindizes einige gut dokumentierte Einschränkungen auf. Erstens geben sie den Emittenten mit der höchsten Verschuldung das größte Gewicht. Daher investieren passive Fonds – standardmäßig – stärker in die am höchsten verschuldeten Emittenten und nicht unbedingt die solventesten.
Zweitens haben passive ETFs keinen Handlungsspielraum, wenn sich die Indexzusammensetzung ändert. Beispielsweise hat sich im letzten Jahrzehnt die Kreditqualität des Marktes für Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating verschlechtert. Da Unternehmen die historisch niedrigen Zinssätze ausgenutzt haben, um mehr Kredite über die Anleihenmärkte aufzunehmen, ist die Menge der ausstehenden Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating gestiegen und die Bonitätsbewertung ist gesunken. Während passive ETFs das Kredit- und Zinsrisiko des zugrunde liegenden Index widerspiegeln, können sich aktive Strategien im Gegensatz dazu auf der Grundlage einer gründlichen Kreditanalyse auf die attraktivsten Emittenten konzentrieren.
Tracking von Anleiheindizes
Einen Anleiheindex zu tracken, ist schwierig. Nehmen Sie zum Beispiel den Bloomberg Global Aggregate Bond Index. Dieser Index wurde 1990 gelaunched und besteht aus Staatsanleihen, staatsbezogenen Anleihen und Unternehmensanleihen sowie forderungs-, hypotheken- und gewerblich-hypotheken-besicherten Wertpapieren von Emittenten aus Industrie-und Schwellenländern. Mit über 29.000 Bestandteilen von 4.554 Emittenten in 28 Lokalwährungsmärkten ist er nach Bestandteilen einer der größten Indizes weltweit.
Nur eine Handvoll ETF-Anbieter bieten passive ETFs an, die den Global Aggregate Bond Index abbilden. Keiner dieser passiven ETFs investiert in die vollständige Liste aller Index- Bestandteile, da es zu komplex und zu teuer ist, fast 30.000 Anleihen einzubeziehen. Einige ETFs enthalten nur rund 10.000 Anleihen. Auch wenn diese ETFs passiv sind, müssen die ETF-Anbieter immer noch aktive Anlageentscheidungen darüber treffen, welche Anleihen sie aufnehmen sollen. Die Entscheidungen werden jedoch auf der Grundlage der Einhaltung eines niedrigen Tracking Errors und nicht aus Sicht des Risikomanagements oder der Alpha-Generierung getroffen, wie es bei aktiven ETFs der Fall ist.
Wie liquide ist mein Anleihen-ETF?
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass aktive Anleihen- ETFs möglicherweise weniger liquide sind als passive ETFs. In Wirklichkeit gibt es keinen Grund, warum dies der Fall sein sollte. Ob aktiv oder passiv, die meisten Anleihen-ETFs nutzen Sampling-Methoden, um sich am Markt zu engagieren. Dabei haben die Handelsteams für Kunden mehrere Möglichkeiten, ETFs zu traden. Um die Liquidität eines ETFs zu verstehen, sollten Anleger daher dessen Handelslebenszyklus berücksichtigen. Wie ausgereift ist beispielsweise der ETF und wie groß ist dessen verwaltetes Vermögen? Welcher Anteil des ETF-Volumens wird börslich und außerbörslich gehandelt und wie liquide sind die zugrunde liegenden Anleihen? Und wie wahrscheinlich ist es, dass mein Auftrag zu einer Schaffung oder Auflösung auf dem Primärmarkt führt?
Ob aktiv oder passiv, sollten Investoren auch nach Anleihen- ETFs suchen, die von einem engagierten Capital Markets- Team mit einer soliden Technologieplattform und starken Beziehungen zu einer breit gestreuten Gruppe von Authorised Participants (APs) unterstützt werden. Der ETF-Anbieter muss nachweisen können, dass er den APs jederzeit alle Informationen zur Verfügung stellen kann, die sie benötigen, um eine effiziente Preisgestaltung für den ETF zu ermöglichen und gleichzeitig sowohl Primär- als auch Sekundärmärkte zur Steigerung der Liquidität zu nutzen. In diesem Fall unterscheidet sich der Handel mit aktiven ETFs hinsichtlich Liquidität und Preis nicht vom Handel mit passiven ETFs.
Wie finde ich den richtigen aktiven ETF-Emittenten?
Im Markt für aktive UCITS Anleihen-ETFs gibt es viel Innovation. Er befindet sich zudem in der Wachstumsphase, wenn es darum geht, neue und vielfältige Lösungen anzubieten. Bisher war das Angebot an passiven ETFs und aktiven Investmentfonds größer, aber in den vergangenen zwölf Monaten gab es eine Reihe von neuen aktiven Anleihen-ETF Launches. Aktuell gibt es 33 aktive Anleihen-ETFs mit mehreren Anteilsklassen, u. a. mit währungsgesicherten Optionen im UCITS-Bereich.
Ähnlich wie bei der Auswahl des richtigen Anleihenindex bei passiven ETFs ist es auch bei der Auswahl eines aktiven ETF-Anbieters wichtig, die zugrunde liegende Strategie selbst genau zu betrachten. Auch die Fähigkeiten und Ressourcen des ETF-Anbieters sind entscheidend. Da aktive ETFs durch Research getrieben sind, sollte ein aktiver ETF-Anbieter idealerweise über ein globales Netzwerk von Analysten und Portfoliomanagern verfügen. Sie haben die erforderlichen Einblicke, um die besten Chancen zu nutzen.
Aktive Anleihen-ETFs von J.P. Morgan Asset Management
Die ETFs von J.P. Morgan sind konsequent darauf ausgelegt, die Grenzen des ETF-Investierens zu erweitern, damit Anleger diversifizierte Portfolios zu wettbewerbsfähigen Preisen aufbauen können. Wenn es um Investitionen in festverzinsliche Wertpapiere geht, bringen die bewährten, weltweit integrierten Anlageprozesse von J.P. Morgan intensives Research, vielfältige Talente und ein strenges Risikomanagement in Ihr Portfolio und bieten Zugang zu umfassenden Ressourcen und Fachwissen, um sich erfolgreich in den komplexen Anleihemärkten von heute zurechtzufinden. Es spielt keine Rolle, ob Sie Ertrag, Gesamtertrag oder Stabilität anstreben, J.P. Morgan Asset Management ist der größte aktive OGAW-ETF-Anbieter. Es stehen neun aktive Anleihe-ETFs in den Bereichen Global Aggregate, Kredite, Hochzins-ETFs, grüne, soziale und nachhaltige sowie Ultra-Short-Income-ETFs zur Verfügung.