Umfrage J.P. Morgan Asset Management: Frauen in Österreich fürchten Altersarmut – und setzen doch primär auf Sparbuch
07-03-2023
- Sorge vor Altersarmut bei Frauen deutlich ausgeprägter als bei Männern
- Aktienbesitz bei Männern mehr als doppelt so stark verbreitet wie bei Frauen
- Das „Wie“ der Geldanlage als entscheidender Faktor
Wien, 7. März 2023 – Für viele Menschen wird es im Alter schwierig, finanziell „über die Runden“ zu kommen. Laut Statistik Austria waren 2021 rund 15 Prozent der über 65-Jährigen stark armutsgefährdet – 11 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen. Die hohe Inflation sorgt nun dafür, dass noch weniger Menschen privat vorsorgen können, da in vielen Lebensbereichen hohe Zusatzkosten gestemmt werden müssen.
Besonders bei Frauen ist die Sorge vor Altersarmut ausgeprägt, wie eine Umfrage von J.P. Morgan Asset Management unter 502 Frauen sowie 492 Männern in Österreich im Jahr 2022 zeigt. Nicht zu Unrecht, denn bei vielen Frauen sorgen etwa Unterbrechungen oder Verkürzung der Erwerbstätigkeit infolge von Erziehungs- oder Betreuungsaufgaben für weniger Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse, und gleichzeitig weniger Möglichkeiten für die private Vorsorge. Nicht zuletzt arbeiten Frauen häufiger in geringer bezahlten Berufen und müssen nach wie vor mit einer niedrigeren Bezahlung als Männer rechnen. Dem „Gender Pay Gap“ verleiht der jährliche „Equal Pay Day“ im Februar Ausdruck.
Sorge vor Altersarmut bei Frauen deutlich höher als bei Männern
Die Sorge vor Altersarmut ist bei Frauen in Österreich stärker ausgeprägt als bei Männern: 83 Prozent der Frauen halten Altersarmut für sehr bedrohlich oder bedrohlich. Nur die Sorge vor Inflation (90 Prozent) sowie vor Krieg (87 Prozent) ist bei Frauen größer als die vor Altersarmut. Bei Männern halten 75 Prozent der Befragten Altersarmut für sehr bedrohlich oder bedrohlich, nach Inflation (85 Prozent) sowie Krieg (80 Prozent). „Diese Antworten belegen deutlich, dass Altersarmut bei Frauen zu den drängendsten Heraus¬forderungen zählt. Auch wenn Angst kein guter Ratgeber ist, so entsteht doch ein wichtiger Handlungsbedarf daraus. Doch nicht nur das ‚Ob‘, sondern auch das ‚Wie‘ einer Investition hat Auswirkungen auf die finanzielle Situation im Alter“, erklärt Beatrix Vogel, Leiterin Marketing und PR für Österreich und Deutschland bei J.P. Morgan Asset Management.
Denn aus Sorge, ihre Ersparnisse zu verlieren, vertrauen Frauen weiterhin auf die trügerische Sicherheit von Sparanlagen: Die mit Abstand am weitesten verbreitete Anlageform bei Frauen ist mit 65 Prozent das Sparbuch, gefolgt von Lebens- und Rentenversicherungen mit 44 Prozent sowie Tages- oder Festgeld mit 28 Prozent. Erst mit Abstand folgen Investmentfonds/ETFs sowie Aktien. „Die Sorge vor Altersarmut hat bei Frauen bislang noch nicht zu einem Umdenken bei der Wahl der Anlageform geführt“, kommentiert Beatrix Vogel die Ergebnisse. Dabei sei es sinnvoll, selbst kleine Beträge am Kapitalmarkt zu investieren, um langfristig von einer besseren Rendite als bei einer Sparanlage profitieren zu können, die in Zeiten hoher Inflation einer schleichenden Entwertung ausgesetzt ist.
Nur 17 Prozent der Frauen nutzen Aktien – im Gegensatz zu 40 Prozent der Männer
So setzt mit 17 Prozent bisher kaum jede fünfte befragte Frau auf Aktien bei der Geldanlage. In Investmentfonds und ETFs, die Anlagen über mehrere Werte streuen, investieren ebenfalls nur 20 Prozent. Bei Männern sieht das Bild anders aus: Zwar ist das Sparbuch mit 62 Prozent auch bei ihnen weit verbreitet, doch folgen direkt dahinter Aktien mit 40 Prozent und mit 31 Prozent nutzt rund ein Drittel Investmentfonds/ETFs
„Trotz mehr als einem Jahrzehnt des Niedrigzinsumfelds ist und bleibt das Sparbuch die beliebteste Anlageform der Österreicherinnen und Österreicher. Doch trotz steigender Zinsen sind die Sparanlagen nicht sinnvoll, um für das Alter vorzusorgen“, erklärt Beatrix Vogel. Tages- oder Festgeld sollten vielmehr genutzt werden, um Geld für kurzfristige Eventualitäten zu parken. „Die Inflation ist immer noch überdurchschnittlich hoch, was auch noch eine Weile so bleiben könnte. Ein Ausgleich ist mit Zinsen bis auf weiteres kaum möglich. Wer seine Ersparnisse für das Alter vermehren möchte, kommt an Aktien und Investmentfonds nicht vorbei, weil durch die Beteiligung am Produktivkapital am ehesten ein Inflationsausgleich möglich ist“, sagt Beatrix Vogel. Sie führt aus, dass bei der langfristigen Anlage für die Altersvorsorge die gefürchteten Marktschwankungen weniger stark ins Gewicht fallen, was auch vorsichtige Anlegerinnen beruhigen helfen sollte.
Regelmäßig schon mit kleinen Beiträgen zum Ziel
Und auch ein weiteres Vorurteil kann Beatrix Vogel entkräften. Wer investiert, muss nicht reich sein, in Investmentfonds oder ETFs lässt sich bereits mit geringen Beträgen investieren. „Wer mehr Geld als nötig etwa auf dem Tagesgeldkonto liegen hat, sollte ein Umschichten in eine Fondsanlage prüfen. Als Faustregel gilt, nicht mehr als etwa drei Monatsgehälter als kurzfristiges Polster zurückzulegen – alles, was darüber hinaus geht, könnte für die längerfristige Anlage genutzt werden“, sagt Vogel. In Zeiten von stärkeren Marktschwankungen, wie es seit einigen Monaten der Fall ist, zögerten viele Menschen jedoch mit einem Einstieg am Kapitalmarkt. Dafür gebe es jedoch ein gutes Vorgehen: „Einen größeren Betrag in kleinere Häppchen aufzuteilen ist sinnvoll, weil dadurch der Angst vor einem ungünstigen Einstiegszeitraum begegnet werden kann. Wer regelmäßig investiert, kauft mal zu höheren und mal zu niedrigeren Preisen. Kursschwankungen werden dadurch geglättet“, erklärt Expertin Beatrix Vogel. Wichtig sei, so früh wie möglich einen ersten Schritt zu wagen, und seien es nur 50 Euro pro Monat – damit könnte sukzessive Vertrauen in Investmentanlagen aufgebaut werden, um später weiter aufzustocken.
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Über J.P. Morgan Asset Management
Als Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co verfolgt J.P. Morgan Asset Management das Ziel, Kundinnen und Kunden beim Aufbau stärkerer Portfolios zu unterstützen. Seit mehr als 150 Jahren bietet die Gesellschaft hierzu Investmentlösungen für Institutionen, Finanzberater und Privatanleger weltweit und verwaltet per 31.12.2022 ein Vermögen von 2,45 Billionen US-Dollar. In Deutschland ist J.P. Morgan Asset Management seit über 30 Jahren und in Österreich seit 25 Jahren präsent und mit einem verwalteten Vermögen von rund 35 Milliarden US-Dollar, verbunden mit einer starken Präsenz vor Ort, eine der größten ausländischen Fondsgesellschaften im Markt.
Das mit umfangreichen Ressourcen ausgestattete globale Netzwerk von Anlageexpertinnen und -Experten für alle Assetklassen nutzt einen bewährten Ansatz, der auf fundiertem Research basiert. Zahlreiche „Insights“ zu makroökonomischen Trends und Marktthemen sowie der Asset Allokation machen die Implikationen der aktuellen Entwicklungen für die Portfolios deutlich und verbessern damit die Entscheidungsqualität bei der Geldanlage. Ziel ist, das volle Potenzial der Diversifizierung auszuschöpfen und das Investmentportfolio so zu strukturieren, dass Anlegerinnen und Anleger über alle Marktzyklen hinweg ihre Anlageziele erreichen.
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