Passive Strategien setzen Anlegerinnen und Anleger naturgemäss sämtlichen Indexrisiken aus, und zwar unabhängig davon, ob sich diese Risiken voraussichtlich auszahlen. Sie gehen volles Risiko, egal was passiert.
Nehmen wir als Beispiel den S&P 500 Index in den USA, wo rund 80% der Indexerträge seit Anfang 2023 auf die „Glorreichen Sieben“ der Technologiewerte zurückzuführen sind. Im Juli 2024 machte der Technologiesektor weit über 30% der gesamten Marktkapitalisierung des S&P 500 aus, der höchste Anteil seit dem Dotcom-Boom zu Beginn der 2000er Jahre (Quelle: J.P. Morgan Asset Management Guide to the Markets – Europa. Stand der Daten: 30. August 2024).
Ein weiteres Beispiel sind die Anleihenindizes: Hier entfallen die grössten Gewichtungen auf die am stärksten verschuldeten Emittenten, nicht auf die mit der höchsten Kreditwürdigkeit. Zudem beinhalten einige Segmente des Anleihenmarktes, wie etwa Schwellenländeranleihen, mitunter Engagements in risikoreicheren Emittenten, die im Idealfall einer sorgfältigen Prüfung durch Fachexperten für Investitionen bedürfen.
Für passive Anlegerinnen und Anleger sind solche unbeabsichtigten Indexschwerpunkte und Risikoengagements unvermeidlich. Doch auf die Gewinner von gestern zu setzen oder die grössten Kreditnehmer zu belohnen, ist auf lange Sicht nicht unbedingt der beste Ansatz. Aktive Manager können die Portfolioallokationen anpassen, um das aktuelle Marktgeschehen widerzuspiegeln oder künftige Entwicklungen vorwegzunehmen.
Diese Vorteile sind besonders dann von Bedeutung, wenn geopolitische Ereignisse, Währungsschwankungen und regulatorische Änderungen einen unverhältnismässig grossen Einfluss auf die Vermögenspreise haben.
Aktive Manager sind von Natur aus vorausschauend. Passive Strategien blicken naturgemäss immer zurück.