
Da die Bewertungsausweitung zunehmend herausfordernd erscheint, könnten auf Ausschüttungen ausgerichtete Aktienportfolios in einem volatilen Marktumfeld besser abschneiden.
Die Volatilität an den Aktienmärkten dürfte in den kommenden Monaten angesichts der großen wirtschaftlichen Unsicherheit im Zusammenhang mit der US-Handelspolitik hoch bleiben. Im gegenwärtigen Umfeld bietet eine Ausrichtung auf Unternehmen, die regelmäßige Ausschüttungen zahlen, in Aktienportfolios nicht nur Dividendenerträge, sondern kann auch einen Schutz vor dem Risiko einer weiteren Bewertungsanpassung darstellen. Covered-Call-Strategien können eine weitere Option darstellen, um zusätzliche Erträge zu erzielen und die Volatilität des Portfolios zu mindern.
Die Marktvolatilität dürfte anhalten
Die Aktienmärkte hatten weltweit, und insbesondere in den USA, einen schwierigen Start ins Jahr 2025. Einschneidende Veränderungen bei der US-Handelspolitik haben die Wachstumsaussichten in Frage gestellt, während die weiterhin hartnäckige Inflation die Frage aufwirft, ob die Federal Reserve in der Lage ist, die Zinssätze zu senken, um die Wirtschaft zu stützen. Nachdem die Märkte den Wahlsieg von Präsident Trump im vergangenen November zunächst gefeiert hatten, hat der S&P 500 seither alle seine Gewinne aus der Zeit nach der Wahl wieder abgegeben – und noch mehr.
Da sowohl die Handelspolitik der USA als auch die Gegenreaktionen anderer Regionen noch einige Zeit unvorhersehbar bleiben dürften, gehen wir davon aus, dass die erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten anhalten wird. Darüber hinaus ist der hohe Konzentrationsgrad an den US-Aktienmärkten eine weitere potenzielle Quelle für Volatilität, da zehn Aktien im S&P 500 trotz des Rückgangs im bisherigen Jahresverlauf immer noch 36% des gesamten Marktwerts des Index ausmachen.
Auch wenn kein großer Aktienmarkt in diesem Jahr gegen die zollbedingte Volatilität gefeit war, gibt es die gute Nachricht für Anlegerinnen und Anleger, dass die regionale Diversifizierung wieder funktioniert. Günstigere Startbewertungen und gedämpftere Ertragserwartungen außerhalb der USA haben dazu beigetragen, die Auswirkungen der Zölle abzumildern, ebenso wie eine drastische Veränderung der Aussichten für die europäische Finanzpolitik.
Eine weitere Option für Anlegerinnen und Anleger an den Aktienmärkten, die ihre Allokation für schweren Seegang rüsten wollen, ist die Neupositionierung von Portfolios entlang des Spektrums der Aktienertragskomponenten. Da eine Bewertungsexpansion bei den globalen Aktienbenchmarks angesichts der erhöhten wirtschaftlichen Unsicherheit immer unwahrscheinlicher wird, könnten Aktienportfolios, die stärker auf die Erzielung von regelmäßigen Erträgen ausgerichtet sind, in einem volatilen Marktumfeld besser abschneiden.
Dividendenstarke Unternehmen in globalen Aktienbenchmarks werden mit einem großen Abschlag gegenüber dem Gesamtindex gehandelt. Da sich die Ausschüttungsquoten in den meisten Regionen noch nicht wieder auf das Niveau von vor der Pandemie erholt haben, erscheinen Unternehmen mit einem starken freien Cashflow und robusten Geschäftsmodellen gut positioniert, um die Dividendenausschüttung aufrechtzuerhalten, selbst wenn die Erträge unter Druck geraten. Während europäische Aktien in der Vergangenheit höhere Dividendenrenditen boten als viele andere Regionen, hat die zunehmende Fokussierung auf Corporate Governance in Asien zu einem verbesserten Aktionärsmanagement geführt und unterstreicht die Vorteile eines globalen Ansatzes.
Volatilität gegen Stabilität tauschen
Bei Betrachtung des großen Ganzen haben die weltweiten Aktien in fünf der letzten sechs Jahre zweistellige Erträge erzielt, wozu vor allem die steigenden Bewertungen beigetragen haben. Für das Jahr 2025 ist jedoch klar, dass wirtschaftliche und geopolitische Bedenken das Potenzial für weitere Bewertungssteigerungen beeinträchtigen. In diesem Szenario könnten Covered Calls, bei denen Call-Optionen als Overlay zu einem Portfolio gezeichnet werden, dazu beitragen, die Volatilität zu dämpfen, indem sie einen zusätzlichen regelmäßigen Ertragsstrom bieten, während die Anlegerinnen und Anleger weiterhin ein Aktienengagement beibehalten können.
Vereinfacht ausgedrückt bedeutet eine Covered-Call-Strategie, dass ein Teil des Wertzuwachses der zugrundeliegenden Investitionen eines Portfolios verkauft wird, um im Gegenzug eine Optionsprämie als zusätzlichen regelmäßigen Ertragsstrom von Anlegerinnen und Anlegern zu erhalten, die nach Möglichkeiten suchen, die Marktvolatilität zu monetarisieren. Obwohl eine Covered-Call-Strategie daher bei einem steigenden Markt einen Teil des Aufwärtspotenzials einbüßt, bietet sie bei einem sich seitwärts bewegenden Markt zusätzliche regelmäßige Erträge für das Portfolio und kann bei einem fallenden Markt einen Teil des Rückgangs ausgleichen.
Auswirkungen auf die Anlagestrategie
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in einer Zeit großer wirtschaftlicher Unsicherheit die Volatilität an den Aktienmärkten in den kommenden Quartalen wahrscheinlich hoch bleiben wird. Es könnte daher ein günstiger Zeitpunkt für Anlegerinnen und Anleger an den Aktienmärkten sein, um zu überdenken, wie sie ihre Engagements stabilisieren können.
Nach zwei Jahren, in denen US-Aktien die globalen Benchmarks dominierten, funktioniert ein regional diversifizierter Ansatz wieder. Für Anlegerinnen und Anleger an den Aktienmärkten, die nach anderen Möglichkeiten suchen, ihre Aktienallokation auf unruhige Zeiten vorzubereiten, dürften sich jedoch an ausschüttungsorientierte Strategien als relativ defensiv erweisen, sei es durch eine Neigung zu Titeln mit höheren Dividenden oder durch das Eintauschen von Aufwärtspotenzial gegen Erträge aus Optionsprämien.