Die aktuell niedrigen Zinsen verheißen nichts Gutes für Sparerinnen, die ihr Vermögen wachsen sehen wollen. Insbesondere Frauen sollten den Schritt zum Anlegen in Betracht ziehen.
Trotz des Risikos, das niedrige Zinsen für ihre langfristige finanzielle Sicherheit darstellen, erkennen leider immer noch viel zu wenig Frauen Wertpapiere als eine Möglichkeit, Vermögen aufzubauen und finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Frauen investieren traditionell seltener als Männer. Um zu sehen, ob sich die Ansichten von Frauen gegenüber dem Thema Wertpapieranlage verändert haben, haben wir nach unserer Studie aus 2019 zu Anfang des Jahres 2021 eine erneute Umfrage zum Thema Frauen & Geldanlage unter 4.000 Frauen in zehn europäischen Ländern durchgeführt.
Leider geben auch aktuell weniger Frauen als Männer an, dass sie Geld anlagen: Zwei Drittel der Frauen legen in wertpapieren an, verglichen mit drei Viertel der Männer. Und weniger als 20 % der Frauen investieren regelmäßig – bei den Männern sind es 30 %.
Einer der Hauptgründe, warum so viele Frauen – und auch Männer – nicht regelmäßig investieren, ist die Überzeugung, dass Anlegen kompliziert sind. Viele Frauen glauben, dass man sich ständig um seine Anlage kümmern muss. Tatsächlich ist es jedoch viel einfacher, mit dem Anlegen zu beginnen, als gedacht.
1. Mit dem Anlegen zu beginnen, braucht keine tiefgehende Analyse
Flexibilität, einfache Verfügbarkeit und die Möglichkeit, kleine Geldbeträge regelmäßig zu sparen, sind die wichtigsten Gründe, weshalb das Sparen trotz Niedrigzinsumfeld weiterhin beliebt ist. Im Gegensatz dazu, wird die Kapitalmarktanlage als kompliziert und zeitintensiv angesehen.
Frauen empfinden Investieren komplizierter als Sparen
Assoziationen in Verbindung mit Wertpapieranlagen in Prozent der Befragten
Am meisten mit Geldeinsparungen verbunden
Quelle: Umfrage zu Frauen und Investitionen, J.P. Morgan Asset Management, Januar 2021.
Doch tatsächlich wird die Komplexität der Geldanlage häufig überschätzt. Natürlich ist die Strukturierung eines großen Vermögens nicht trivial – und dafür sollte eine professionelle Finanzberatung in Anspruch genommen werden. Aber der erste Schritt an die Börse ist einfacher als gedacht: Mit einem Fondssparplan lassen sich ganz bequem regelmäßig auch kleine Beträge anlegen und so erste Erfahrungen mit Wertpapieren sammeln und Selbstbewusstsein in Bezug auf das Anlegen aufbauen.
2. Sie müssen keine Anlageexpertin sein
64 % der Frauen und 57 % der Männer, die nicht anlegen, gaben an, dass die Komplexität der Wertpapieranlagen für sie die größte Herausforderung wäre. Doch um erfolgreich Geld anzulegen, ist kein Expertenwissen nötig. Von Bedeutung ist allerdings eine Planung Ihrer Anlageziele und eine Vorstellung über den Zeitraum bis zu deren Umsetzung. Also sorgen Sie beispielsweise für den Ruhestand oder eine Anzahlung für eine Immobilie. Oder möchten Sie vielleicht auch einfach nur das Geld, das Sie nicht für Notfälle benötigen, vermehren?
Mit einer Anlage in Fonds oder ETFs müssen Sie sich ebenfalls nicht mit einzelnen Unternehmen auseinandersetzen und deren Geschäftsmodell analysieren, sondern investieren mit der Hilfe einer professionellen Fondsgesellschaft und ihren Expertinnen und Experten in die Kapitalmärkte.
3. Sie müssen nicht reich sein, um Geld anzulegen
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man für die Geldanlage einen großen Geldbetrag benötigt. Mehr als zwei Drittel der von uns befragten Frauen ohne Wertpapieranlagen sagten, dass sie es sich nicht leisten können, mit ihrem Geld Risiken einzugehen. Und knapp 60% aller befragten Frauen gaben an, sie hätten nicht genug Geld verfügbar, damit es sich lohnt, anzulegen.
Doch tatsächlich müssen Sie nicht reich sein, um in Wertpapiere zu investieren. Selbstverständlich ist es sinnvoll und wichtig, Rücklagen gebildet zu haben, bevor man anfängt, sein Erspartes am Kapitalmarkt anzulegen. Ein solcher „Notgroschen“ sollte idealerweise die Lebenshaltungskosten für drei bis sechs Monate abdecken – aber auch nicht mehr. Das heißt, sobald diese Summe angespart ist, gibt es keinen Hinderungsgrund mehr, das Thema Wertpapiere anzugehen. Und da es heute bereits die Möglichkeit gibt, mit Sparplänen für 25 Euro pro Monat anzulegen, steht Anlegen heute breiten Anlegerschichten offen.