Marktrückblick für April 2024

Im April wurde deutlich, dass die anhaltende Inflation ein wichtiger Risikofaktor bleibt und das Potenzial hat, die Erholung der Risikoanlagen zu stören.

Der April war für die Aktien- und Rentenmärkte ein schwieriger Monat. Die Kombination aus einer hohen Inflation in den USA mit auf den ersten Blick schwachen Daten zum US-BIP im ersten Quartal, die letztlich aber die Widerstandsfähigkeit der privaten Nachfrage zeigten, schürte an den Märkten die Befürchtung, dass die Zentralbanken die Geldpolitik nicht so schnell lockern werden, wie zuvor erhofft. Sowohl die Aktien- als auch die Rentenmärkte reagierten negativ, wobei die globalen Anleihen im Laufe des Monats um 2,5% nachgaben, während die Aktien der Industrieländer um 3,7% fielen. Umgekehrt verhalfen größere Engagements in Rohstoffen und das gestiegene Interesse der Anleger an niedrig bewerteten chinesischen Aktien dazu, dass Aktien aus Schwellenländern im Laufe des Monats positive Erträge von 0,5% erzielten.

Die Veränderungen im Zinsumfeld waren besonders in zinssensiblen Sektoren wie Small Caps und REITS zu erkennen. Im April lagen Small Caps am Ende des Monats um 5,1% und REITS um 6,3% im Minus, womit beide deutlich hinter dem Gesamtertrag der Large-Caps-Märkte zurückblieben.

Auch die Rentenmärkte litten unter der Verschiebung der Zinserwartungen. Allein im April preisten die Märkte in diesem Jahr Zinssenkungen um 1,5 Prozentpunkte in den USA wieder aus und der Zeitpunkt der ersten Senkung wurde weiter verschoben. Die Renditen 2-jähriger US-Staatsanleihen stiegen um 40 Basispunkte (Bp.) auf 5,0%, während die Renditen der 10-jährigen Papiere um 47 Bp. auf 4,7% stiegen.

Ein robustes wirtschaftliches Umfeld und die Gefahr einer Eskalation im Nahen Osten haben die Rohstoffpreise in die Höhe getrieben. Der Bloomberg Commodities Index stieg im April um 2,7% und Rohstoffe waren am Monatsende die Anlageklasse mit dem größten Wertzuwachs. Die Kombination aus steigenden Energiepreisen und geringerer Zinssensitivität stützte auch das Value-Segment des Aktienmarktes, das bei relativer Betrachtung besser abschnitt als das Growth-Segment.

Aktien

In einem für die Anlageklasse schwierigen Monat schnitten europäische Aktien besser ab als ihre US-amerikanischen Pendants. Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (PMI) der Eurozone stieg im April auf 51,4 und lag damit deutlich über dem Rezessionsniveau von 47,6 im Dezember. Der zusammengesetzte PMI des Vereinigten Königreichs stieg auf den expansiven Wert von 54. Die verbesserten Wachstumsaussichten und die Inflationsdynamik in der Region konnten den Gegenwind in Form längerfristig erhöhter Zinssätze und geopolitischer Risiken teilweise ausgleichen.

Der MSCI Europe ex-UK Index fiel im April nur um 1,5%, während britische Aktien, gestützt durch den großen Anteil von Energie- und Rohstoffunternehmen, einen positiven Gesamtertrag von 2,5% erzielten und den Monat als der erfolgreichste Aktienmarkt beendeten.

Der S&P 500 fiel im Laufe des Monats um 4,1%, als die Bewertungen durch die steigenden Anleiherenditen unter Druck gerieten. Das wirtschaftliche Umfeld ist weiterhin förderlich für Unternehmensgewinne und mit den Ergebnisberichten für das erste Quartal haben die Unternehmen die Erwartungen im Großen und Ganzen übertroffen, obwohl die Messlatte für den Vergleich sehr niedrig lag. Die Märkte waren jedoch ungewöhnlich schnell dabei, Unternehmen zu bestrafen, die ihre Prognosen verfehlten, weil die Anlegerinnen und Anleger prüften, ob die Gewinne die Bewertungssteigerungen aus den letzten sechs Monaten rechtfertigen konnten.

Japanische Aktien gaben einige der Kursgewinne wieder ab, die sie in den letzten fünf Monaten erzielt hatten. Das wachsende Zinsgefälle zwischen Japan und anderen Industrieländern setzte den Yen unter Abwertungsdruck und steigerte die Besorgnis bei den Anlegerinnen und Anlegern, dass die Binnennachfrage durch die importierte Inflation geschwächt werden könnte.

Anleihen

Die Inflationsrate in der Eurozone blieb im April mit 2,4% im Vergleich zum Vorjahr unverändert, die wichtige Dienstleistungskomponente sank jedoch um 30 Basispunkte auf 3,7%. Auch im Vereinigten Königreich ist die Gesamtinflation zurückgegangen, obwohl gewisse Bedenken hinsichtlich der Hartnäckigkeit einiger Kernkomponenten bleiben. Ein weniger inflationäres Umfeld in Verbindung mit der Aussicht auf ein stabiles, aber langsames Wachstum im Euroraum und im Vereinigten Königreich führte dazu, dass die Märkte mehr Vertrauen in die Aussichten für Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE) haben als bei der Federal Reserve. Die erste Zinssenkung der EZB wird noch im Sommer erwartet, obwohl derzeit nur noch zwei Schnitte bis zum Jahresende eingepreist sind. Es wird davon ausgegangen, dass die BoE etwas später handeln wird, wobei die erste Zinssenkung jetzt für September eingepreist ist.

Ein weniger ausgeprägter Anstieg der Renditen von Euro-Anleihen führte zur Outperformance der Region. Dieser Trend war an den Credit-Märkten klar zu erkennen, wo die Spreads im April aufgrund der konstruktiven Wachstumsaussichten stabil blieben, und Euro-Hochzinsanleihen waren der einzige wichtige Sektor ohne negative Erträge. Bei Staatsanleihen schnitten Euro-Papiere besser ab als US-Staatsanleihen und britische Gilts. Die relativ wachstumsstarke Peripherie in der Eurozone hat sich auch besser entwickelt als Kerneuropa.

Fazit

Im April wurde deutlich, dass die anhaltende Inflation ein wichtiger Risikofaktor bleibt und das Potenzial hat, die Erholung der Risikoanlagen zu stören. Unserer Meinung sind daher nach wie vor unbedingt beide Szenarien – Rezession mit Deflation und anhaltende Inflation – beim Risikomanagement von Portfolios zu berücksichtigen. Erstklassige Anleihen mit mittleren bis etwas längeren Laufzeiten können im Falle eines deflationären Wachstumsschocks wieder zu den Erträgen von Portfolios beitragen. Andererseits hat uns das Jahr 2022 gezeigt, dass alternative Investitionen, z. B. in Infrastruktur und Transport, bei anhaltender Inflation aufgrund ihrer geringen Korrelation mit den Renten- und Aktienmärkten Vorteile versprechen.

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